Nicht nur der Bierkonsum sei im vergangenen Jahr gestiegen, sondern auch der Preis für Rohstoffe wie Gerste und Hopfen. Deshalb werde die Brau Union Österreich, in der Brau Beteiligungs AG (BBAG) operativ für das inländische Biergeschäft zuständig, "noch vor der Schneeschmelze", die Preise um bis zu 6% anheben, sagte Johann Sulzberger, Vorstand der Brau Union, am Donnerstag vor Journalisten.
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Die Erhöhungen würden je nach Sorte und Gebinde unterschiedlich ausfallen, es werde aber noch "hart gerechnet", so Sulzberger weiter.
Die Euro-Einführung sei kein Problem gewesen, im vergangenen Jahr habe es deshalb auch keine Änderungen bei den Preisen für Bier gegeben. Allerdings sei Gerste um 7% teurer geworden, Hopfen um 10%. Aufgrund von Ernteausfällen müsse man für diese Rohstoffe nun erneut mehr bezahlen. Auch die Verpackungsmittel wie Dosen oder Flaschen seien aufgrund gestiegener Energiepreise für die Herstellung teurer geworden, zählte der Brau Union-Vorstand als Gründe auf.
Angesprochen auf die Suche nach einem internationalen Partner für die BBAG, meinte Sulzberger nur: "Eine wohlerzogene Tochter spricht nicht über mögliche Partnerschaften der Mutter." Vorstandssprecher Markus Liebl schloss jedoch aus, dass durch die Hereinnahme eines ausländischen Partners eine der acht heimischen Brauereien (Schwechat, Wieselburg, Zipf, Göss und Puntigam in der Steiermark, Bürgerbräu Innsbruck, Hofbräu Kaltenhausen sowie Lienz) zusperren müsse. Die Rentabilität der einzelnen Braubetriebe werde jedoch laufend geprüft und müsse auch im Zuge der ab 2004 anstehenden Lkw-Maut neu berechnet werden. Auch Finanzvorstand Viktor Mautner-Markhof wollte sich zu keinen Spekulationen hinreissen lassen: Obwohl seine Familie zu den Konzerneigentümern gehöre, halte er selbst keine Aktien, um nicht in eine Konfliktsituation zu kommen.
Die Brau Union steigerte 2002 ihren Gesamtumsatz im Inland (Bier und sonstige Getränke) um 0,7% auf 585 Mill. Euro. Der Bierumsatz wuchs um 1,3% auf 476 Mill. Euro. Der Marktanteil (Handel und Wirte) lag bei 54%, im Lebensmittelhandel bei 58,5% (plus 1,5 Prozentpunkte). Der Bierabsatz des Konzerns wuchs um 1,9% auf 4,823 Mill. hl, während der Inlandsbierausstoß aller heimischen Brauereien nur um 1,4% auf 8,403 Mill. hl stieg.