Zum Hauptinhalt springen

Bierzelte gegen Festspielstätten

Von Judith Belfkih

Kommentare

Wir sind Kulturnation. Die Politik sieht das auch so. Leider immer nur dann, wenn sie gerade wieder einmal bunt schillernde Schmuckfedern zur Imagepolitur braucht. Als Wirtschafts- und vor allem Tourismusfaktor ist die Kulturszene des Landes nicht zu überschätzen. Ganz zu schweigen von den (nachgewiesenen) positiven Auswirkungen, die der Besuch von Kunst- und Kulturveranstaltungen auf den Einzelnen haben. Oder vom aufklärerischen und befriedenden Effekt auf für eine kulturinteressierte Gesellschaft an sich. So viel Optimismus darf sein.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Nun befinden wir uns in Sparzeiten, die Gürtel werden an vielen Enden enger geschnallt. Die Inflation macht auch vor der Kunst nicht Halt. Es wird hier zwar nicht gekürzt, doch die Subventionen sind gedeckelt. Sucht euch Sponsoren, ruft die Politik den Intendanten und Direktoren zu. Gebt uns entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen dafür, bekommen sie als Antwort. Macht Kultursponsoring steuerlich absetzbar.

Jetzt hat der Finanzminister festgestellt, dass das Volumen für die steuerliche Geltendmachung nicht ausgeschöpft ist. Und hat angekündigt, Spenden für Umweltschutzorganisationen und die Freiwilligen Feuerwehren absetzbar zu machen. Jetzt macht es keinen Sinn, den Nutzen der Feuerwehr gegen den von Kunst und Kultur auszuspielen. Es wäre nicht fair. Doch genau das tut die Politik mit dieser Entscheidung.

Siehe auch:Spenden an Feuerwehren und für Umweltschutz sollen absetzbar werden