Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) hat, wie am Freitag bekannt gegeben, 3.859 Wohnungen für 145 Mill. Euro an ein österreichisches Bieterkonsortium verkauft - um 33 Mill. Euro mehr als den festgelegten Mindestpreis.
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Das Anbot ging nicht an "Lucona" - dieser Versprecher von BIG-Geschäftsführer Hartwig Chromy löste unter den anwesenden Journalisten große Erheiterung aus -, sondern an die Luna Liegenschaftsvermietungs GmbH und die DRF Beteiligungs GmbH. Die Mehrheit an der DRF Beteiligungs GmbH halten die Industriellenfamilien Scherb (Spitz-Fruchtsäfte), Fries (Böhler-Uddeholm), und Stepski (ehemals Nettingsdorfer). Minderheitspartner des DRF-Kosortiums ist die oberösterreichische Koop Lebensraum. Hinter Luna steht das Vorarlberger Bauprojektmanagement-Unternehmen Zima. Die Wohnungen waren in einem Gesamt- und mehreren Länderpaketen angeboten worden - die Länderangebote lagen mit 97,3 Mill. Euro um 14,7 Mill. Euro unter dem Minimalangebot. Der Privatisierung der Wohnungen war eine internationale Ausschreibung vorausgegangen; von 60 Erstinteressenten waren vier Bieter, darunter ein niederländischer, übrig geblieben. Der endgültige Kaufpreis wird nun mit ca. 20 Mill. Euro Eigenkapital bestritten. Der Rest wird über die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) finanziert.
"Nach genaueren Sonderierungen von einigen Monaten werden wir überlegen, welche Teile wir veräußern und renovieren", sagte Karl Weilhartner von DRF am Freitag vor Journalisten. Interesse habe DRF gezeigt, weil man - trotz einer Riesenarbeit - daran gut verdienen könne. "Wir haben eine gute Möglichkeit, rational zu arbeiten", so Weilhartner. Auf die Mieter solle aber kein Druck, die Objekte zu kaufen, ausgeübt werden, aber, "dass wir aktiv sind, ist klar."