Magenta will in Österreich 5G-Mobilfunk und Glasfaser-Festnetz mit Milliardeninvestitionen bis 2030 weiter ausbauen.
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Die Pandemie samt Homeoffice und Homeschooling war gut für Internet-Anbieter, nun dräuen wieder normale Zeiten heran. Auch Magenta, die Deutsche Telekom, muss sich also wieder mit bescheideneren Wachstumsraten abfinden.
Man verspüre einen "Switch", wieder mehr Mobilfunk- und weniger Festnetzwachstum, erklärte folglich auch Babak Ghasemi, CFO von Magenta in Österreich in der Jahrespressekonferenz, des Unternehmens in Wien am Donnerstag. Mit Kostendisziplin habe Magenta dennoch das Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stärker gesteigert als den Umsatz, betont er.
Der Jahresumsatz von Magenta Telekom legte im Geschäftsjahr 2022 um drei Prozent auf 1.391,4 Millionen Euro zu (Vorjahreswert: 1.351,0 Millionen Euro). Das Ebitda vor Sondereffekten lag mit 506 Millionen Euro um vier Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres von 486,7 Millionen Euro.
Wachstum gibt es allerdings auch bei den Investitionen - 2022 hat Magenta 277 Millionen Euro in seine Netze investiert, ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Glasfaser-Ausbau und der Umstieg auf das mobile 5G-Netz stehen dabei im Fokus.
"Bottleneck" bei 5G-Handys
Bis 2030 sollen in diese Bereiche zwei Milliarden Euro gesteckt werden. Immerhin erhöht sich der Datenverbrauch alljährlich durchschnittlich um 20 Prozent.
Allerdings kämpft Magenta bei der 5G-Nutzung mit einem "Bottleneck", einem Engpass, bei der Verfügbarkeit von 5G-Handys. CEO Rodrigo Diehl sieht diesen durch das eigens entwickelte "T-Phone" etwas abgefedert. Er betont, den Kunden müssten zudem noch die Vorteile von 5G besser nahegebracht werden. Per Ende 2022 war 5G an 2.440 Standorten in ganz Österreich verfügbar. Bis Ende 2023 ist ein Ausbau der Versorgung von derzeit 55 Prozent auf rund zwei Drittel aller Haushalte und Betriebe geplant.
Mit dem Unmut seiner Kunden kämpft Magenta rund um den Umstieg von den alten UPC-Kabel-TV-Boxen auf die internetfokussierten Nachfolger. Betroffen sind 40.000 Kunden, die Hälfte ist bereits umgestiegen und dafür mit Goodies wie gratis Video-Streaming-Angeboten belohnt worden. Immerhin 20.000 müssen vom neuen, aber nicht unbedingt auch besseren Angebot noch überzeugt werden. "Wir wissen, dass viele Kunden da draußen damit nicht happy sind", räumt CEO Diehl ein. Dennoch sei man gezwungen den Umstieg zu vollziehen, stünde die "Weltklasse Technologie" der UPC-Ära für die TV-Nutzung doch bald schlicht nicht mehr zur Verfügung.
Insgesamt positiv seien jedenfalls Aussichten für 2023, heißt es dann abschließend. Ein ähnliches Wachstum wie 2022 sei geplant, selbst wenn man auch der Telekommunikationsanbieter, wie viele andere, mit Herausforderungen wie der hohen Inflation sowie steigenden Kosten, insbesondere für Energie, zu kämpfen habe.