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Bildung zur Zivilgesellschaft

Von Heike Hausensteiner

Wissen

Österreichs Volkshochschulen sind 50 Jahre alt. Aus diesem Anlass veranstaltete der Verband Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) im Parlament ein Symposium unter dem Titel "Bildung in der Zivilgesellschaft". Diesem Auftrag wollen die Volkshochschulen weiterhin nachkommen, wenn auch die Mittel für Erwachsenenbildung als zu gering kritisiert werden.


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Freiwillig bilden sich Erwachsene gegen geringe Gebühren weiter, Fachabschlüsse im zweiten Bildungsweg werden ebenso angeboten wie Kurse in "Deutsch als Fremdsprache". So werden die "Volks-Hochschulen" ihrem Namen gerecht, die auch bildungsferne Bevölkerungsschichten erreichen. Seit den 1960er Jahren ist die Anzahl der Frauen und der Arbeiter unter den Kursteilnehmern gestiegen. Dank Erwachsenenbildung könnten sich "Anti-Karrieren" verwirklichen, wie es der Pädagoge Peter Alheit von der Universität Göttingen formuliert. Die verfügbare Lebenszeit für Bildung wird ausgedehnt, "weg von der Arbeitsgesellschaft hin zur zivilen Lerngesellschaft". Nur: "Die Zivilgesellschaft muss erarbeitet werden", und Bildung ist "eine entscheidende Ressource dabei", so Alheit. "Zivilität gehört in die Betriebe hinein", denn eine Auswirkung des "Entzivilisierungspro- zesses" sei Rassismus.

Stellt sich wieder die Frage: Wer soll das bezahlen? "Bildung hat einen Wert an sich und rechnet sich überhaupt nicht", stellt Gerhard Wohlfahrt vom Institut für Volkswirtschaftslehre an der Universität Graz fest. Er glaubt, dass der wahre Wert von Bildung verkannt werde, "sonst würde darin mehr investiert".

Der Erwachsenenbildung stehen in Österreich rund 148 Millionen Schilling zur Verfügung - zu wenig laut OECD und Rechnungshof. 293 Volkshochschulen gibt es in Österreich, mehr als die Hälfte finanziert sich selbst. Zählten im Gründungsjahr die VHS 91.000 Kursteilnehmer, so ist deren Anzahl mittlerweile auf 500.000 gestiegen. Das müsse ausreichendes ökonomisches Argument für ebenfalls steigende öffentliche Subventionen sein, meint Wohlfahrt. In Zeiten des Sparens argumentiert die Regierung jedoch, Seidenmalerei- und Stickereikurse könnten nicht länger gefördert werden.