Laut Studie im Auftrag des BFI ist die Mehrzahl der Wienerinnen und Wiener willens, sich weiterzubilden. Fast 70 Prozent der Befragten haben bereits einen oder mehrere Fortbildungskurse besucht. Die meisten, die eine zusätzliche Ausbildung absolvieren, geben an, dies aus persönlichem Interesse zu tun.
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Wissen erweitern, Schwächen korrigieren, sich beruflich verändern - das sind die am häufigsten genannten Motive für die Weiterbildung, berichtete gestern Sophie Karmasin vom gleichnamigen Motivforschungsinstitut. Laut Studie haben 68 Prozent der Befragten im beruflichen und 45 Prozent im privaten Bereich einen oder mehrere Weiterbildungskurse besucht.
"Der Anstoß zur Weiterbildung kommt von den Betroffenen selbst", erklärte dazu Herwig Stage, Geschäftsführer des Berufsförderungsinstituts (BFI Wien). 80 Prozent der Wiener hätten sich aus persönlichem Interesse für die Weiterbildung entschieden - dass der Arbeitgeber jemanden zurück auf die Schulbank schickt, passiert seltener: Nur 19 Prozent gaben an, dass der Anstoß für die Fortbildung von der Firma kommt.
Die am häufigsten genannten Motive, einen Weiterbildungskurs zu besuchen, sind die laufende Erweiterung des Wissens (63 Prozent), die Korrektur von Schwächen (50 Prozent) und geplante berufliche Veränderungen (49 Prozent). Jeweils mehr als zwei Drittel der Befragten sehen im fachlichen Know-how und in Sprachen persönlichen Weiterbildungsbedarf, 57 Prozent im Bereich EDV und jeweils etwas über ein Drittel im verbesserten persönlichen Auftreten, in Rhetorik und in Sozialkompetenz. Weiterbildung ist den Wienern auch etwas wert: Jeder Fünfte kann sich vorstellen, dafür jährlich zwischen 100 und 300 Euro auszugeben, 13 Prozent investieren 300 bis 500 Euro und jeder Zehnte steckt sogar 900 bis 1.100 Euro jährlich in die Fortbildung seiner selbst.
Platzhirsche im Weiterbildung-Geschäft sind das BFI (zur Arbeiterkammer gehörend) und das WIFI (Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer). Beim BFI belegten 2004 38.221 Personen Kurse. Das WIFI bildete in Wien 56.285 Personen weiter. Laut OECD-Erwachsenenbildungsbericht 2003 wurden in Österreich rund 2,5 Mrd. Euro für die Weiterbildung verwendet.
Unternehmen investierten 885 Mio. Euro, Privatpersonen 792 Mio. Der Rest kam von öffentlicher Seite bzw. vom Arbeitsmarktservice.