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Bill Clinton in Kolumbien

Von Ines Scholz

Politik

US-Präsident Bill Clinton ist am Mittwoch zu seinem ersten Besuch nach Kolumbien gereist. Mitgebracht hat er ein 1,3 Mrd. Dollar (22 Mrd. Schilling) schweres Hilfspaket, das Kolumbiens Armee in ihren Kampf gegen Guerilla und Kokabauern tatkräftig unterstützen soll. 500 Militärexperten und 300 US-Soldaten helfen unter anderem beim Aufbau und der Ausbildung des erst kürzlich gegründeten, 1.000 Mann starken Anti-Drogen-Bataillons.


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Auch 60 hochmoderne Kampfhubschrauber werden zur Verfügung gestellt, um die kolumbianische Luftwaffe bei Einsätzen zur chemischen Vernichtung der Koka-Felder vor Guerilla-Angriffen zu schützen. Diese liegen vor allem im Süden und Südosten, wo auch die größte Aufständischen-Organisation FARC weite Teile kontrolliert. Menschenrechtsorganisationen laufen gegen Clintons "Drogenkrieg" Sturm. Sie verweisen auf die massiven Menschenrechtsverletzungen der Armee und der mit ihnen verbündeten paramilitärischen Verbänden gegen die Zivilbevölkerung in dem seit nunmehr fast vier Jahrzehnten währenden Kampf gegen die Aufständischen. 120.000 Menschen fielen dem Bürgerkrieg zum Opfer.

Während auf das Konto der Guerilla vor allem Bombenanschläge auf Polizei- und Militärposten gehen und sie ihren "Befreiungskampf" mit Entführungen finanziert, richtet sich der Terror der Paramilitärs in erster Linie gegen Zivilisten. Beliebteste Angriffsziele sind neben Menschenrechtsaktivisten vor allem die Landbevölkerung. Die Strategie des Terrors ist dabei immer die gleiche: von Armeeeinheiten begleitet, dringen sie in Dörfer ein und erschießen willkürlich echte oder vermeintliche Guerilla-Sympathisanten.