Man mag über die Neuerungen in der Formel 1 denken, wie man will. Dass aber ausgerechnet Ferrari-Boss Luca Di Montezemolo das Energie-Rückgewinnungssystem Kers und die verstellbaren Heckflügel kritisiert, mutet seltsam an.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
"Die Autos werden immer künstlicher", sagt er im "Auto Bild"-Online-Interview. Die Fans verstünden den Sport nicht mehr, wenn die Boliden wie Computer daherkommen, bei denen die Fahrer "eine Unmenge an Knöpfen" drücken müssten. War die Formel 1 nicht zuletzt immer schon eine Frage der Technik? Hat nicht sein Paradefahrer Fernando Alonso sich über die, die Bedenken geäußert haben, lustig gemacht? Fährt nicht jener Alonso, der von einer Ferrari-Ära fantasiert hat, nun hinterher, während Sebastian Vettel trotz Problemen mit Kers gewinnt? Und ist letztlich nicht jede Neuerung, die ein bisschen Dramatik ins hochdotierte Im-Kreis-Fahren bringt, zu begrüßen? Vor diesem Hintergrund klingen die Aussagen Di Montezemolos wie billige Ausreden. Aber auch schlecht verlieren können manche eben ganz gut.