Brüssel senkt Visagebühren für Westbalkanländer. | Brüssel. Die Bürger der Westbalkanstaaten sollen noch vor Ende des Jahres leichter an Visa für die EU kommen können. Ihnen soll auch die von der Union letztes Jahr beschlossene generelle Erhöhung der Visa-Gebühr von 35 auf 60 Euro erspart bleiben.
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Mit den Innenministern von Albanien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro hat Justiz- und Innenkommissar Franco Frattini die entsprechenden Verträge am paraphiert. Die Verträge beinhalten im Gegenzug zu den Visaerleichterungen Rückübernahmeverpflichtungen: Die Westbalkanstaaten müssen ihre Staatsbürger, sollten diese illegal in der EU weilen, anstandslos aufnehmen. Umgekehrt müssen auch die EU-Staaten widerrechtlich in den Partnerstaaten lebende Bürger zurücknehmen. Allerdings sind EU-Bürger von der Visaplicht für die Westbalkanländer bereits ausgenommen.
Ähnliche Abkommen seien mit Mazedonien ebenfalls schon fertig verhandelt, erklärte die EU-Kommission. Mit Serbien befänden sich die Gespräche in der Schlussphase. Noch vor Ende 2007 sollen die Verträge unterzeichnet und in Kraft getreten sein.
Neben der günstigeren Gebühr kommen bestimmte Gruppen wie Geschäftsleute, Studenten oder Journalisten in den Genuss vereinfachter Antragsformalitäten, Langzeit- oder Gratisvisa. Immerhin 70 Prozent der serbischen Studenten sind laut Studie bisher noch nie in die EU gereist.
Die Visaerleichterungen gelten wegen der Schengen-Zusammenarbeit neben der EU auch für die Einreise nach Norwegen und Island, nicht aber für Großbritannien sowie Irland.