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Billigflieger bringen Plus

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

Fast 15 Millionen Passagiere fertigte der Flughafen Wien im vergangenen Jahr ab - ein Plus von 15,7%, das vor allem auf den steigenden Anteil der Billigfluglinien zurückzuführen ist: "Von den zwei Millionen zusätzlichen Passagieren kamen 900.000 von Billigfliegern wie Air Berlin, Fly Niki und German Wings", erklärte gestern Herbert Kaufmann, Vorstandsdirektor der börsenotierten Flughafen Wien AG, vor Journalisten.


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Außerdem gab es mehr Flugverkehr zwischen Osteuropa, dem Mittleren sowie Fernen Osten und Wien. "Mit 41 Osteuropadestinationen im Streckennetz baute der Flughafen Wien seine Spitzenrolle als Ost-West-Drehscheibe im europäischen Luftverkehr weiter aus", heißt es im Pressetext. Dabei könnte künftig auch der Flughafen Bratislava eine Rolle spielen: Wie berichtet, soll dieser privatisiert werden, am Bieterverfahren will der Flughafen Wien teilnehmen. Die Ausschreibung wird in der zweiten Jahreshälfte erwartet. "Unser Ziel ist es, ein gemeinsames Airportsystem mit Bratislava zu entwickeln, das dann in Konkurrenz zu anderen Räumen steht", sagte Kaufmann. Für den Raum Bratislava-Wien würden bis 2015 etwa 29 Millionen Passagiere erwartet - derzeit sind es rund 15,5 Millionen - "das wird am besten gemeinsam gehen", meinte Kaufmann. Gespräche mit der AUA gebe es zwar "immer", von einer Beteiligung einer Fluglinie an einem Flughafen hält der Flughafen Wien-Vorstand aber wenig. Der Wiener City Airport Train (CAT) könnte über ein Public-Private-Partnership-Modell bis Bratislava verlängert werden.

Kein Mitarbeiterabbau

In Folge eines "Effizienzsteigerungsprogramms", das mit dem Beratungsunternehmen Mc Kinsey erstellt wurde, sollen heuer 8 Mio. Euro eingespart werden. Mitarbeiter sollen keine abgebaut werden: "Das kann ich dezitiert ausschließen", sagte Vorstandsdirektor Gerhard Schmid. "Auch wenn Mc Kinsey diesen Ruf hat, wobei das für alle Beratungsunternehmen gilt." Zur Zeit beschäftigt der Flughafen 3.500 Mitarbeiter.

Mehr Billigflieger

Der Billigflug-Anteil wird in ganz Europa weiter steigen, in den kommenden Jahren etwa zwischen 15 und 20%. Diese Schätzungen hält Kaufmann auch für Wien für realistisch. Insgesamt rechnet der Vorstand heuer mit 16 Millionen Passagieren mehr, ab 2006 jährlich zwischen 4 und 6% und bis 2010 mit 20 Millionen Fluggästen.

Um für die erwarteten steigenden Passagierzahlen gerüstet zu sein, investiert der Flughafen von 2004 bis 2008 insgesamt 854 Mio. Euro - unter anderem in das neue Terminal und den neuen Flugsicherungsturm, der im April in Probebetrieb gehen soll.