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Billigflieger in Turbulenzen

Von WZ Online

Wirtschaft

Erhebliche Verzögerungen bei den Abflügen | Wien. Passagiere, die in den nächsten Wochen von Wien aus mit der finanziell schwer angeschlagenen Billigfluglinie SkyEurope wegfliegen möchten, werden von der Airline beruhigt.


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Es gebe die Garantie, dass SkyEurope an den Flughafen Wien zahlen werde, hieß es vom Sprecher der Airline Ronald Schranz. Die Flüge seien "auf weitere Sicht geregelt" und können bis Februar gebucht werden, so der Sprecher.

Wie schon am Vortag kam es am Mittwoch zu erheblichen Verspätungen bei den Abflügen von Schwechat. Die Flieger der Airline hoben bis zu acht Stunden nach der geplanten Startzeit ab.

Wie berichtet, saßen am Dienstag sechs Maschinen und rund 800 Passagiere am Flughafen Wien stundenlang fest. Der Airport hatte wegen offener Forderungen gegen SkyEurope seine Dienstleistungen gestoppt. Dem Vernehmen nach habe die Airline vier Mio. Euro Schulden beim Airport, berichtete der "Standard" am Mittwoch.

Recht der Passagiere

Bei unvorhergesehenen Wartezeiten von mehr als zwei Stunden haben Passagiere laut europäischem Recht auf Mahlzeiten und Erfrischungen sowie gegebenenfalls eine Übernachtung im Hotel. Zudem muss die Airline ihre Kunden informieren und ihnen Telefonate ermöglichen, damit sie Angehörige oder andere von der Verspätung Betroffene verständigen können. Hat ein Flug mehr als fünf Stunden Verspätung ist ein Passagier nicht verpflichtet zu fliegen und kann den Ticketpreis zurück verlangen.

Frist bis Freitag

Der Flughafen hat der Airline daher eine letzte Frist gesetzt. Sollten bis Freitag, 14. August, 15 Uhr nicht alle offenen und fälligen Forderungen bezahlt sein, stellt der Airport die Dienstleistungen ein. Diese Frist ist aus Sicht von SkyEurope allerdings "irrelevant", da es die Garantie gebe, dass die Airline "zahlen wird". Wann dies geschehen wird, wollte Schranz nicht konkretisieren.

SkyEurope habe einen Überbrückungskredit bekommen, zusätzlich habe eine Investorengruppe frisches Geld zugesagt, das am Ende des Restrukturierungsverfahren zur Verfügung stehen soll, erläuterte Schranz heute im Ö1-Mittagsjournal des ORF-Radio. Die Airline benötige, um in den profitablen Bereich zu kommen, 15 bis 20 Mio. Euro. 15 Mio. seien von Investoren zugesagt, sagte Schranz. Damit sei ein großer Schritt getan, um das Unternehmen über die kritische Phase hinweg zu bringen.

Als Grund für die Dauerkrise des Billigfliegers nannte Schranz, dass das Unternehmen aus der Anfangszeit einen Berg an Schulden mitschleppe, die im Restrukturierungsverfahren einer endgültigen Lösung zugeführt werden sollen.