Ein Gespräch mit Wolfgang Kolar, Schüler der HLWM Annahof, über Digitalisierung und Umweltbildung an seiner Schule.
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"Wiener Zeitung": Sie lernen gerade Kommunikations- und Mediendesign. Was würden Sie später gerne machen?
Wolfgang Kolar: Ich denke darüber nach, vielleicht Jura zu studieren oder Politikwissenschaften. Es würde mich reizen, in die Politik zu gehen.
Warum?
Ich möchte, dass meine Arbeit etwas bewegt. Ich glaube, das kann man als Jurist oder als Politiker sehr gut.
Welche Rolle spielen Umweltthemen in Ihrem Schwerpunkt Kommunikations- und Mediendesign?
Wir achten alltäglich sehr darauf, dass wir zum Beispiel Papier sparen, indem wir Arbeitsblätter nicht mehr ausdrucken. Auch die Hausübungen dürfen wir digital abgeben, und wir schreiben im Unterricht am Laptop mit. Die Schule lebt den Umweltgedanken sehr stark. Das überträgt sich dann natürlich auch aufs Privatleben. Die Schule hat da schon eine Vorbildrolle. Für mich persönlich ist es wichtig geworden, Bio-Produkte zu verwenden. Ich könnte mir aber für den Bereich selbst vorstellen, dass man etwa nach Alternativen oder Recyclingmethoden für die Kunststoffe, die beim 3D-Druck eingesetzt werden, sucht. Da gäbe es sicher eine umweltfreundlichere Variante.
Was kann man als einzelne Person tun, um die Umwelt zu schonen?
Bio-Produkte kaufen, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln fahren oder zu Fuß gehen, den Müll richtig trennen. Es ist einfach. Wenn das auf lange Zeit viele Menschen machen, kann das eine große Wirkung haben. Und es hat Folgen für die nächsten Generationen, die ja auch zum Beispiel den Boden noch nutzen können sollten. Daher ist es mir persönlich sehr wichtig, Bioprodukte zu kaufen.
Wen sehen Sie am meisten in der Verantwortung für eine gesunde Umwelt? Die Politik oder Konsumenten?
Beide gleichermaßen. Richtlinien für Umweltschutz usw. gehen von der Politik aus. Aber auch Konsumenten haben Verantwortung. Sie treffen letztlich die Entscheidung für oder gegen ein umweltfreundliches Produkt und damit entscheiden sie darüber, wie wirksam die Richtlinien der Politik sind.
Glauben Sie, dass die Digitalisierung zu einer ökologischeren Wirtschaft beitragen wird?
Ich glaube, es gibt Vor- und Nachteile. Wenn alles digitalisiert ist, fällt diese Papierverschwendung weg. Aber die ganzen Materialien und Rohstoffe, die man für die Computer und Server braucht, um diese Digitalisierung umzusetzen, sind ein enormer Umweltfaktor. Ich glaube schon, dass man für die Digitalisierung Materialien finden muss, die umweltfreundlicher sind als die, die wir jetzt einsetzen, zum Beispiel in Handys. Wenn das nicht möglich ist, sollte man zumindest versuchen, die eingesetzten Materialien und Rohstoffe besser zu recyceln. Das ist auch Sache Einzelner - sich die Mühe zu machen und darauf zu achten, dass man die Computer und Handys usw. wirklich zum Recycling bringt. Da gibt es sicher noch einiges an Möglichkeiten, die bisher noch nicht ausgeschöpft wurden.