Bio-Supermarkt-Kette Basic vor Eröffnung einer zweiten Wien-Filiale. | Wien. Als die deutsche Supermarktkette Basic 2006 in Österreich mit einer Filiale in Wien Meidling startete, hatte der damalige Vorstand ehrgeizige Expansionspläne. 10 Filialen und 20 Mio. Euro Umsatz sollten es mittelfristig werden.
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Mittlerweile sind die Ziele wesentlich bescheidener geworden: Zu dem Meidlinger Standort ist bis dato nur eine einzige Filiale in Salzburg dazugekommen, und der Umsatz, den die 35 Basic-Mitarbeiter 2008 erwirtschafteten, blieb mit 5,8 Mio. Euro vom Ziel recht weit entfernt.
Doch nun rückt die nächste Filialeröffnung langsam näher: In sechs bis acht Wochen soll über einen weiteren Standort in Wien entschieden werden, erzählt Kay Jesemann, Geschäftsführer von Basic Austria. Zwei Lokale würden derzeit analysiert.
Günstiger ist offenbar die Einrichtung eines virtuellen Geschäftes: Seit Mittwoch betreibt die Supermarktkette auch einen eigenen Online-Shop (www.basicbio.de).
Hat die Krise der Bio-Kette den Appetit auf die Filial-Expansion völlig verdorben? "Nein, die Krise hat damit nichts zu tun. Wir hatten ja im ersten Halbjahr 2009 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 20 Prozent mehr Umsatz", so Jesemann. Grund für den ins Stocken geratenen Ausbau sei vielmehr die Finanzierung: "Ich möchte, anders als mein Vorgänger, alles über den Cash Flow finanzieren." Dieser sei zwar positiv, doch "das geht eben langsamer". Im nächsten Jahr möchte sich Jesemann nach einem vierten Standort in einer anderen Landeshauptstadt, etwa Linz, umschauen.
Regional und saisonal
Etwa jedes vierte der rund 8000 Bio-Produkte in den Basic-Märkten kommt aus Österreich, und zwar von insgesamt 50 Bio-Bauern, Anbau-Genossenschaften und weiteren Erzeugern.
Man lege dabei besonderen Wert auf Saisonalität und Regionalität der Waren, betont Jesemann. Als regional wird bei Basic ein Produkt bezeichnet, das nicht weiter als 150 Kilometer zum Supermarkt transportiert werden muss.
Die Kritik der Konkurrenz, wonach ein Bio-Vollsortimenter zu viele Produkte aus dem Ausland biete, will Jesemann nicht gelten lassen: "Wir bieten genauso regionale Produkte wie die Bio-Linien mancher Handelsketten. Gehen Sie einmal in einen herkömmlichen Supermarkt und suchen Sie dort 2000 heimische Produkte, wie wir sie haben."
Mit einer Eigenmarke will Basic anderen Händlern vor allem im unteren Preissegment Konkurrenz machen. Der Großteil dieser derzeit etwa 180 Produkte kommt allerdings aus Deutschland, wie Jesemann einräumt.