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Bioenergie Burgenland geht mit 39 Millionen Euro Schulden pleite

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Hauptgläubiger ist die Hypo Bank Burgenland - Sanierung wird schwierig.


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Eisenstadt. Die burgenländische Ökoenergiebranche steht unter keinem guten Stern. Die Bioenergie Burgenland Service GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen des Landesenergieversorgers Begas, der Bauernenergie Holding (Landwirtschaftskammer, Waldverband, Diözese Eisenstadt) und der F.E. Familien-Privatstiftung (Esterhazy) ist pleite. Der Errichter und Betreiber von drei Zwei-Megawatt-Biomasseanlagen in Eisenstadt, Rechnitz und Siegendorf und von sieben Heizwerken hat Mega-Schulden angehäuft.

Laut Gerhard Weinhofer von Creditreform und Brigitte Dostal vom KSV1870 hat das Unternehmen zwei Schuldenszenarien errechnet: Wird der Betrieb liquidiert, fallen rund 39,343 Millionen Euro Schulden an; kann der Betrieb fortgeführt werden, beziffert das Unternehmen die Verbindlichkeiten mit 30,169 Millionen Euro, weil eine Hypothek herausgerechnet wird. Hauptgläubiger ist die Hypo-Bank Burgenland, die Höchstpfandrechte von je 29,4 Millionen Euro auf vier Liegenschaften eingetragen hat. Aktuell werden die Bankschulden mit 26,312 Millionen Euro ausgewiesen.

Zu hohe Investitionskosten

Die Bioenergie Burgenland investierte rund 35 Millionen Euro in die Biomasseanlagen und Heizwerke und kassierte dafür 7,7 Millionen Euro Förderungen. Unter dem Strich sind die Grundstücke samt Anlagen heute nur noch rund 7,7 Millionen Euro wert - aber nur dann, wenn der Betrieb überlebt. Die Bioenergie führt den massiven Vermögensverfall auf die gesetzlichen Einspeisetarife zurück, die "den wirtschaftlichen Betrieb von Biomasseanlagen nicht ermöglichen". Ihre Chefs Franz Schwenninger und Markus Kratzer wollen den Betrieb fortführen, dafür benötigen sie eine Finanzierung. So ist angedacht, dass die Eigentümer eine Fortführungskaution erlegen.

"Die Eigentümer sind - abhängig vom Verlauf des Insolvenzverfahrens - grundsätzlich bereit, etwaige Fehlbeträge, so sie sich in ökonomisch sinnvoller Höhe bewegen, zwischen zu finanzieren", heißt es im Antrag "Bei einer Schließung können die Gläubiger mit keiner Quote rechnen."