Die österreichischen Bischöfe sprechen sich empfinden eingetragene Partnerschaften als Bedrohung der Zivilehe. Vertreter der homosexuellen Gemeinschaft wiesen die Erklärung der Bischofskonferenz scharf zurück.
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Hintergrund des Streits ist das Bundesgesetz über die "Eingetragene Partnerschaft", das demnächst im Nationalrat beschlossen und bereits am 1.1.2010 in Kraft treten soll. Die katholischen Bischöfe halten dies "weder für angebracht noch für notwendig" und fürchten "unabsehbare Folgen für die ganze Gesellschaft".
Die Betroffenen sehen das freilich anders. Die Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien warf den Kirchenvertretern mangelnde christliche Nächstenliebe vor und erklärte: "Auch religiöse Menschen anerkennen, dass Lesben und Schwule Verantwortung für ihre PartnerInnen übernehmen und daher nicht mehr und nicht weniger als die gleichen Rechte einfordern."
Dem Rat der Bischöfe an die Abgeordneten, bei der Abstimmung im Parlament ausschließlich ihrem Gewissen zu folgen, können die Vertreter der Homosexuellen hingegen etwas abgewinnen. "Im Gegensatz zu den Bischöfen sind wir überzeugt, dass eine Gewissensentscheidung der verantwortlichen PolitikerInnen in dieser Frage klar so ausfallen wird, dass das gleiche Maß an Liebe und das gleiche Maß an Verantwortung auch das gleiche Maß an Rechten verdient", erklärte HOSI-Obfrau Solomon.
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