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Läppische zwei Tore ist die österreichische Nationalmannschaft noch vom großen Ziel der Play-offs für die WM in Brasilien entfernt. Am 11. Oktober in Schweden und vier Tage später auf den Färöer reichen David Alaba und Co. zwei 1:0-Siege, um fix in den K.o.-Duellen im November dabei zu sein. Nicht mehr und nicht weniger.
Wer sich am Dienstagabend das spielerische Gemurkse der ÖFB-Auswahl gegen Irland angesehen hat und daher an den nötigen weiteren Erfolgen zweifelt, dem sei gesagt: Österreich muss keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern einfach nur gewinnen. Ganz egal wie - es reichen am Ende zwei dreckige Siege, wie der Fußballer gerne sagt.
Manche Mannschaften sind mit ähnlichem Humpel- und Rumpelfußball schon Welt- oder Europameister geworden. Wichtig ist, dass irgendwann einmal jemand das Kunststoff-Leder mit Gewalt über die Linie drückt, was derzeit offenbar nur der gelernte Außenverteidiger Alaba vermag. Außerdem hat die ÖFB-Auswahl in der Vergangenheit zu oft zu schön gespielt und auf das nötige Siegen vergessen - wie gegen Deutschland, England, Serbien, Polen. Als der Gegner "phasenweise an die Wand gespielt" und "an den Rand einer Niederlage" gebracht wurde. Ehe es am Ende doch nur zu null Punkten reichte.
So gesehen ist das 1:0 über Irland ein großer Fortschritt gewesen. Denn bis auf Deutschland, Holland und Spanien vermag derzeit in Europa auch niemand, solche Pflichtsiege souverän nach Hause zu spielen. Das schöne Spielen ohne zählbaren Erfolg kann sich die Truppe von Marcel Koller dann ja für Brasilien aufheben - das würde zumindest weltweit Anerkennung und Sympathiepunkte schaffen.