Die bereits im März angekündigte Preiserhöhung bei Schokolade wird nun bitterer Ernst: In den Sommermonaten werden die Preise um rund 10% gehoben, teilte der Fachverband der Lebensmittelindustrie am Montag mit. Der Schritt sei, besonders bei Schokoladetafeln, nötig, weil die Rohstoffpreise bei Kakao und die Energie- und Logistikkosten gestiegen seien.
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In den vergangenen 10 Jahren seien keine Anpassungen am Verbraucherpreis vorgenommen (Index 118,5) worden, so dass eine Tafel Schokolade 2002 um 8% weniger koste als 1992. Dagegen habe es bei den Rohmaterialien einen Preisauftrieb von 42% bei Kakao und 30% bei Kakaobutter gegeben, so Fachverbands-Geschäftsführer Michael Blass. Mit Glück könne es bei dieser einen Preisanhebung bleiben, sagt Blass zur "Wiener Zeitung".
Da die Preiserhöhungen zum Großteil auf den explodierten Kakaopreis zurückzuführen seien, seien kakaoärmere Produkte wie Schnitten nicht betroffen, erklärt Walter Schönthaler, Vertriebsvorstand beim Wiener Süßwarenhersteller Manner. Die traditionelle Manner-Schnitte sei seit Jahresbeginn sogar billiger geworden. Manner wird die Preise ab 1. Juli für seine kakaoreichen Produkte wie Pralinen, Ildefonso, Dragee-Produkte und Schokobananen um 4% bis 5% heben. Diese Verteuerung hinke jedoch hinter den aktuellen Rohstoffpreisen her: Nachdem der Kakaopreis im Vorjahresschnitt bei 1,23 Euro pro Kilogramm gelegen hätte, seien die Preise in noch nie da gewesener Art auf mittlerweile 2,04 Euro geklettert. So erfolge mit der bevorstehenden Erhöhung nur eine Teilabgeltung der Kosten, sagte Schönthaler. Grund für das plötzliche Anziehen der Preise seien Mißernten in den Kakao-Hauptanbaugebieten Ghana und der Elfenbeinküste. Der Wiener Süßwarenproduzent kauft und verarbeitet pro Jahr rund 4,5 Tonnen Kakao.