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Stimmrekorder, Datenschreiber und sonstige Kontrollinstrumente gehören zur Standardausrüstung eines jeden Cockpits dazu. Bei Flugzeugen genauso wie etwa bei Formel-1-Boliden, wo es gilt, nach einem Unglück Rückschlüsse auf die Ursache und eine mögliche Sicherheitsgefährdung durch den eingesetzten Maschinentyp zu ziehen. Während dies bei Fliegern in der Regel gelingt, tut man sich in der Formel 1 - im konkreten Fall bei McLaren - mit den dort eingesetzten Systemen schwer.
Anlass zur Sorge gibt hier der schwere Testunfall von Fernando Alonso in Barcelona im Februar, als der Spanier auf mysteriöse Weise gegen eine Mauer gekracht und verletzt worden war. Ein Monat nach dem Ereignis tappt McLaren-Honda immer noch im Dunkeln und behauptet, in den Aufzeichnungen nichts gefunden zu haben. Einen technischen Defekt - Stichwort Stromschlag - schloss man aber ebenso aus wie die Vermutung, Alonso könnte im Cockpit in Ohnmacht gefallen sein. Stattdessen könnte eine "blockierte Lenkung" zum Crash geführt haben, hieß es.
Angesichts des Sicherheitslecks wäre McLaren gut beraten, seine Systeme rasch neu aufzustellen. Was im Flugverkehr möglich ist, nämlich aus selbst beschädigten Geräteresten noch Brauchbares herauszulesen, sollte in der Formel 1 doch wohl auch möglich sein. Oder hat der Rennstall am Ende etwas zu verbergen?