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Was wurde da nicht alles vor Beginn der EM-Qualifikation prophezeit? Freilose für die großen Fußballnationen, Fadesse pur für die Fans. Denn bei erstmals 24teilnahmeberechtigtenTeams würde sich die Qualifikation für die Elite dank zweier Fixstartplätze pro Gruppe quasi als Spaziergang gestalten. Wie man sich doch irren kann! Denn noch nie in der Geschichte gab es eine derartige Häufung von Sensationen, noch nie schwächelten die Großen derart, noch nie feierten sogenannte Fußball-Zwerge derartig viele Erfolge wie diesmal. Mit einer einzigen Ausnahme, dem zuletzt oft bemitleideten England, das nach vier Spielen eine makellose Bilanz aufweisen kann, mühten sich bis dato alle Richtung Frankreich 2016: Deutschland - ein Schatten der brillierenden Weltmeister-Elf; Holland - trotz des 6:0-Kantersieges gegen Lettland bisher ohne Glanz und Glorie wie noch in Brasilien; Spanien, Belgien, Russland, Portugal - weit entfernt von ihrem Potenzial. Und schließlich noch Griechenland - Chaos pur nach der 0:1-Heimpleite gegen die Faröer. Interessant ist, dass von den sechs europäischen Teams, die im Juni in Brasilien noch das Achtelfinale erreichten, einzig die Schweiz (aber nur aufgrund der Tordifferenz) derzeit auf einem direkten Qualifikationsplatz stünde. Gut möglich, dass die extrem strapaziöse WM bei Europas Besten im Herbst immer noch nachwirkt. Auch für Österreichs Team ist diese Konstellation von Bedeutung: Möglicherweise wird es nämlich leichter, ein EM-Ticket über die ersten beiden Gruppenplätze zu ergattern, als als Dritter im Play-off. Denn dort könnte statt eines schlagbaren Gegners ein echter Kapazunder warten.