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Da sage noch einmal einer, der Weltfußballverband Fifa sei ein reaktionärer Altherrenbund, bei dem nichts weitergehe. Dabei hat die am Freitag zu Ende gegangene Tagung des Exekutivkomitees tatsächlich und ganz ironiefrei Zukunftsweisendes erreicht: Künftig will die Fifa der schon lange umstrittenen und in einigen Ligen bereits verbotenen Third-Party-Ownership bei Fußballern, bei denen außenstehende Investoren die Rechte besitzen und damit oftmals dubiose Geschäfte machen, den Riegel vorschieben. Wenn das einmal keine gute Nachricht ist! Nur leider war es auch schon so ziemlich die einzige, die die Fifa nach der Tagung mitteilen konnte. Denn in einem wesentlichen Punkt bleibt sie hart: Der Untersuchungsbericht über die Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 bleibt geheim. Es habe "heute aus dem Exekutivkomitee keine Aufforderung gegeben, den Report zu veröffentlichen", sagte Joseph Blatter. Das verwundert. Schließlich hatte es in den vergangenen Tagen kaum jemanden gegeben, der sich nicht für eine Publizierung ausgesprochen hatte. Der Eindruck, man habe etwas zu vertuschen, bleibt damit bestehen, wiewohl ohnehin zweifelhaft ist, ob der Bericht tatsächlich derart belastend wäre, dass die Fifa zu einer Neuvergabe gezwungen werden könnte.
Doch so agierte Joseph Blatter in seinem selbst geschaffenen Reich schon immer: Zugeständnisse machen, wo es nicht anders geht - in Sachen Third-Party-Ownership hatte der Europaverband Uefa massiven Druck ausgeübt -, diese dann als Erfolg verkaufen und damit von jenen Themen ablenken, die für einen selbst unangenehm werden könnten. Und so wird er, daran besteht kein Zweifel, auch weiterhin agieren, am Freitag verkündete er offiziell seine Wiederkandidatur im kommenden Jahr. Er möchte der Fifa "weiter dienen", sagte er. Noch eine gute Nachricht - solange man sich nicht die Frage stellt, wer hier wem dient.