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Blaues Auge für Blair

Von Wolfgang Tucek

Politik

Auch abseits des Irak-Kriegs steht der britische Premier Tony Blair unter Beschuss - auch von eigenen Parteifreunden. Die Gesundheitsreform als Kernanliegen seiner Regierung wurde nur mit knapper Mehrheit gegen die Stimmen zahlreicher Labour-Abgeordneter beschlossen.


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Die seit Jahren schwelenden Konflikte innerhalb der Labour-Partei um die sozialpolitischen Reformen des Kreises um Blair wären beinahe eskaliert. Nur Zugeständnisse in letzter Minute konnten eine Niederlage für die für Blair so wichtige Gesundheitsreform bei der Abstimmung im Unterhaus abwenden. So wurde mit 286 zu 251 Stimmen das knappste Ergebnis in Blairs Amtszeit erreicht. Dass Labour nominell einen komfortablen Vorsprung von 186 Stimmen hätte, zeigt den wachsenden Widerstand der innerhalb der Fraktion gegen den Premier. Für den Irak-Krieg hatte Blair gegen den massiven Labour-Widerstand noch mit Hilfe der Konservativen entschieden. Diesmal saß er zwischen den Stühlen: Ging die Reform vielen seiner Parteifreunde zu weit in Richtung Privatisierung des Gesundheitswesen, wären die Konservativen gerne noch weiter gegangen.