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Blick in die Sterne

Von Mathias Ziegler

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Wenn einer ein Haus baut, so wie ich (oder besser: von Firmen bauen lässt und dann vieles selbst fertig macht), verbringt er gezwungenermaßen auch viele Abendstunden auf dieser Baustelle. Und weil mit Musik vieles leichter geht, läuft dann auch stets das Radio. Vorzugsweise Ö3, weil dieser Sender im Dichtbetonkeller einfach die beste Empfangsqualität hat - über die ewiggleiche Musik will ich an dieser Stelle nicht lamentieren. Dafür eine Lanze für Gerda Rogers brechen. Denn die ist der beste Beweis dafür, dass eine Astrologin nicht nur Humor haben, sondern auch fest im Leben stehen kann.

Bisher war für mich die Astrologie - im Unterschied zur Astronomie - samt ihren Horoskopen eine dermaßen weltfremde Angelegenheit, dass ich schon im Kindergarten die Frage nach dem Sternzeichen mit "Dinosaurier" beantwortet habe (eigentlich bin ich Waage, geboren im Jahr des Hahns - und ja, einige Eigenschaften treffen schon zu). Aber seit ich Frau Rogers in den Ö3-"Sternstunden" zuhöre, wie sie Tipps fürs (Liebes-)Leben der Anrufer gibt, ist sie mir richtig ans Herz gewachsen. Natürlich bräuchte sie dafür gar keine Sterne, eine gute Auffassungsgabe ist da viel hilfreicher. Aber irgendwie macht es einfach mehr Spaß, wenn man vorher einen Blick in die imaginäre Kristallkugel oder halt in die Sterne wirft, ehe man das große Buch der Lebensweisheiten aufschlägt und daraus Hilfreiches zitiert. Denn dann lügen die Sterne wirklich nicht.