Drama in Studentenheim - | Islamisten-Sekte Boko Haram verdächtig.
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Abuja/Wien. 26 Menschen, die meisten davon Studenten, sind bei einem Feuerüberfall in Nigeria von Unbekannten erschossen worden. Die Zahl der Opfer könnte noch höher liegen. Das Drama ereignete sich am Montagabend in der Provinzstadt Mubi im nordöstlichen Bundesstaat Adamawa. Ein hoher nigerianischer Polizeibeamter berichtete, dass Bewaffnete in Studentenwohnheime eingerungen wären. Die Täter hätten ihre Opfer erschossen oder brutal niedergestochen, so ein Augenzeuge. Die Opfer sollen gezwungen worden sein, ihre Namen zu nennen, erst dann seien sie getötet worden. Die nigerianischen Behörden schickten umgehend Ermittler an den Schauplatz des Massakers. Bei einer Razzia der nigerianischen Armee waren erst vor wenigen Tagen in Mubi große versteckte Waffenlager ausgehoben worden. Die gefundenen Gewehre und Munition werden der radikalislamischen Boko Haram zugeordnet. Bei der Razzia wurden auch mehrere Mitglieder der Sekte festgenommen.
Bereits mehr als 1000 Opfer
Der Bundesstaat Adamawa war zuletzt immer wieder Ziel von Gewaltakten, die auf das Konto von Boko Haram gehen sollen. Die militante Gruppe lehnt den westlichen Lebensstil - etwa den Ausschank von Alkohol - generell ab. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Angriffen auf christliche Kirchen oder Bars, insgesamt sind dabei seit dem Jahr 2009 mehr als 1000 Menschen getötet worden.
Die nigerianischen Behörden verweisen allerdings auch auf eine andere Spur. An der Universität hätte zuletzt die Wahl der Studentenvertretung stattgefunden. Der Sprecher der Katastropheneinsatz-Koordination meint gegenüber dem TV-Sender Al-Jazeera, dass es sich bei einem der Opfer um einen Kandidaten der Wahl handle. Es sei nicht auszuschließen, dass es sich um einen Streit zwischen verfeindeten Studenten-Fraktionen gehandelt habe. Gesicherte Informationen aus Adamawa zu erhalten, ist schwierig. Mobiltelefone funktionieren nicht, seit die Extremisten alle Handymasten zerstört haben. Boko Haram selbst hat sich noch nicht geäußert.