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BMW setzt weiter auf Steyr

Von Peter Kantor

Wirtschaft

Seit mehr als zwei Jahrzehnten vertraut BMW nun schon auf österreichische Ingenieurskunst. Der Standort im oberösterreichischen Steyr hat sich in diesem Zeitraum zum größten Motorenwerk des Konzerns und zu einem Aushängeschild der heimischen Wirtschaft entwickelt. Mit einer Investition von 300 Mill. Schilling wurde Ende Juni die Erweiterung des Entwicklungszentrums für Dieselmotoren abgeschlossen und das Werk in Steyr weiter aufgewertet.


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Insgesamt stecken nun 26 Mrd. Schilling an BMW-Investitionen in Steyr, allein im Jahr 2000 waren es rund 1 Mrd. Schilling, erklärt BMW-Motoren-Chef Wolfgang Kropf stolz. Schwerpunkte im Vorjahr waren die Erweiterung des Entwicklungszentrums, der Aufbau eines neuen Montagebandes und die Erweiterung der Pleuelfertigung.

Die aktuelle Erweiterung des Entwicklungszentrums für Dieselmotoren unterstreicht die Kompetenz der Steyrer in diesem Segment. Neben der Produktion von Benzinmotoren werden alle BMW-Dieselmotoren in Oberösterreich entwickelt und auch alle Vier- und Sechszylinder-Motoren hier produziert. Im Jahr 2000 wurden rund 247.000 Dieselmotoren hergestellt. Von 1998 auf 2000 hat sich die Produktion von Dieselmotoren verdoppelt.

Neu zur Verfügung stehen im Entwicklungszentrum vier topmoderne Abgasrollenprüfstände. Sie dienen der Weiterentwicklung und Optimierung der Dieselfahrzeuge hinsichtlich der Abgasemissionen und des Kraftstoffverbrauchs. Nächster Meilenstein: Die erstmalige Einrichtung eines Akustiklabors und eines Akustikprüfstandes am Standort. Hier sollen ab Sommer 2002 reale Straßenfahrten - mit gleichzeitiger Erfassung und Analyse aller Geräuschquellen - nachgebildet werden können.

Ein Ende der Investitionen in Steyr ist nicht in Sicht. Auch heuer wird wieder die fast schon obligate Milliarde Schilling in den Standort investiert. Schwerpunkte dabei sind die mechanische Fertigung und die Motorenmontage, Investitionen in den Umweltschutz und in neue Prüftechnologien sowie die Erweiterung der Logistikstrukturen.

Boomender Diesel

Später als andere Hersteller hat sich BMW dem Trend zum Diesel angeschlossen. Inzwischen hat der Konzern aber eine weltweit anerkannte Kompetenz in dem Segment erworben. Die Dieseleinbaurate bei BMW liegt weltweit aktuell bei mehr als 25%, in Europa sogar bei 40%. Der Anteil der Dieselmotoren an der Produktion in Steyr hat sich gleichfalls auf rund 40% erhöht, Tendenz steigend. In Österreich stellen Dieselfahrzeuge schon zwei Drittel der Zulassungen. Um der Nachfrage des Marktes gerecht zu werden, wurde heuer mit einer Investitionssumme von 400 Mill. Schillinge ein zusätzliches, hochmodernes Montageband in Betrieb genommen. Damit kann auf Zwei-Schicht-Betrieb hochgefahren und die Dieselkapazität deutlich erhöht werden.