)
Seit mittlerweile einem Jahr ist die slowenische Elektrohandelskette Big Bang nun mit ihrem BOF-Konzept ("Building of fun") in Österreich präsent. Der im Oktober 2003 eröffnete Standort in Graz ist bereits in den schwarzen Zahlen, die seit Mai bestehende Filiale im Steffl in der Wiener Innenstadt soll Mitte nächsten Jahres Gewinne schreiben, erklärt BOF-Chef Jurij Schollmayer im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Rund 12 Mill. Euro wurden im ersten Jahr im Grazer Shopping Center West umgesetzt, in Wien soll der Umsatz nach einem Jahr bei 15 Mill. Euro liegen, sagt Schollmayer.
Der Big Bang-Chef möchte BOF als urbanes Elektrohandelskonzept mit Erlebnischarakter in Europa aufstellen. Großflächigen Konkurrenten wie Mediamarkt/Saturn oder Cosmos will und kann BOF nicht Paroli bieten, stattdessen setzt man auf fachliche Beratung und ein höherpreisiges Warensortiment. "Wir bieten Fachhandelsstruktur in Städten, aber auf größeren Flächen als der Einzelhandel", betont Schollmayer. Vor allem "beratungsintensive" Produkte fänden sich in den BOF-Regalen, die wichtigsten Umsatzbringer seien TV-Geräte mit Flachbildschirmen, Homecinema-Anlagen, aber auch Laptops. "Unser Service geht so weit, dass Kunden teils die Bedienungsanleitung gar nicht mehr selbst lesen müssen."
Großflächige Anbieter gebe es in fast allen Ländern, nirgendwo sonst sei die Preisaggressivität aber so intensiv wie in Österreich, meint Schollmayer. International gehe der Trend im Elektrohandel jedoch in Richtung Qualität und Beratung und weg von der Preisschiene. Das treffe auch auf Italien zu, wo Schollmayer mit einem nach eigenen Worten "sehr interessanten Partner" Expansionspläne schmiedet. Vier bis fünf italienische Standorte seien im nächsten Jahr realisierbar, wenn die Kooperation zustande komme.
In Österreich würden derzeit weitere Standorte in den Bundeshauptstädten geprüft. Ein bis zwei Filialen werden 2004 in Kroatien eröffnet. Mit weiteren Expansionsschritten in Richtung Osten wartet Big Bang aber auf die bevorstehende EU-Erweiterung. Durch den Beitritt Sloweniens zur Staatengemeinschaft könne man alle Geschäfte vom Stammsitz aus auch auf Tagesbasis beliefern, freut sich Schollmayer auf administrative Erleichterungen.
Am Heimatmarkt Slowenien, wo die Handelskette Big Bang vor 10 Jahren von Schollmayer und seinem Vater gegründet wurde, setzte das Unternehmen mit rund 30 Standorten im vergangenen Jahr 100 Mill. Euro um.