Analysten rechnen mit Abfindung von bis zu 75 Euro pro Aktie. | Wien. Bei Böhler-Uddeholm läuft der Countdown für den Squeeze-out. Weil die Voest mittlerweile schon mehr als 90 Prozent hält, kann sie - mit dem Gesetz im Rücken - die verbliebenen Streubesitzaktionäre über eine Abfindung aus dem Edelstahlunternehmen drängen. Der Abfindungspreis wird gerade von externen Gutachtern ermittelt. Laut Voest soll er um den 23. Mai bekanntgegeben werden - ein Monat vor der Böhler-Jahreshauptversammlung (23. Juni), in der die Linzer den Squeeze-out beschließen werden.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 16 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Finanzexperten halten eine Abfindung von 73 bis 75 Euro je Aktie für angemessen: "Böhler performt nach wie vor extrem gut. Das Unternehmen steht besser da denn je." Rein rechtlich ist die Voestalpine freilich an keine bestimmte Gebotshöhe gebunden - auch nicht an jene 73 Euro, die sie bei der Übernahme im Vorjahr für jede angediente Böhler-Aktie gezahlt hatte.
Der Wiener Kleinanlegerschützer Wilhelm Rasinger, durch die Schlammschlacht beim Bank-Austria-Squeeze-out sensibilisiert, meint dazu nur: "Die Voest ist gut beraten, einen fairen Preis zu berücksichtigen." Rasinger hofft daher auf "mehr als 73 Euro". Böhler notierte zuletzt bei rund 71 Euro.
Laut Voest-Chef Wolfgang Eder wird der Squeeze-out Ende August abgeschlossen sein und Böhler dann vom Kurszettel der Wiener Börse gestrichen. Eine Dividende wird es zum Abschied auch noch geben. Analysten rechnen mit einem bis zwei Euro je Aktie. Für das Jahr 2006 waren es 2,05 Euro.