Erfolgreich hat Schweden seine erste Ratspräsidentschaft der EU gemeistert.
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Die Sonne scheint in Schweden bis in die späten Abendstunden. Dennoch getrübt wird die Bilanz über den ersten EU-Vorsitz des kühlen Landes von den Krawallen beim Gipfel in Göteborg.
Dabei hat Schweden unter der Federführung des bulligen Premierministers, Göran Persson, beachtliche Erfolge in den Verhandlungen mit den EU-Kandidatenländern erzielt und dafür das einhellige Lob der EU-Länderchefs erhalten. Bei den Übergangsfristen für den EU-Arbeitsmarkt, die Schweden ablehnt, wurde ein Kompromiss erzielt. Auch der Streit mit Spanien über die künftige Verteilung von EU-Fördermittel ist vorerst beigelegt.
Im Umweltbereich hat sich Schweden mehr erwartet. Doch "Ökologie kostet Geld", bilanzierte Gabriella Lindholm, Botschafterin in Österreich, nüchtern. Gelungen ist Schweden sicherlich, seine Bürger mehrheitlich pro-europäisch zu stimmen. Dass der Premier als EU-Vorsitzender im Nahost-Konflikt vermittelt und international im Zentrum steht, darauf ist man zu Hause stolz. Ob Persson die positive Stimmung für die nächsten Wahlen im September 2002 und ein Euro-Referendum nützen wird? Den Rang als beliebtesten Politiker des Landes hat ihm jedenfalls die attraktive Außenministerin, Anna Lindh, abgerungen.