Das mittlere Burgenland zählte schon immer zu den strukturschwächsten Regionen Österreichs. Von schlechten Aussichten auf einen Arbeitsplatz demotiviert, wanderten viele junge Menschen ab und | suchten ihr Glück in Wien. Trauriges Zeugnis dieser Entwicklung: Halbe Ortschaften stehen heute leer. Das Blatt dürfte sich jetzt aber wenden.
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Daß der Abwanderung ein Riegel vorgeschoben wurde, verdankt die Region dem Fremdenverkehr. Das Burgenland hat dabei viel mehr zu bieten als nur den Neusiedler See. Der beste Beweis dafür ist die
Sonnentherme Lutzmannsburg, das touristische Herzstück des Mittelburgenlands.
Neben dem Thermenerlebnis erwartet den Besucher · ob Tagesgast oder Urlauber · eine Kombination aus Sport, Natur, Wein (Stichwort: Blaufränkischland) und Kultur. Daß daran jede Menge Arbeitsplätze
hängen, liegt auf der Hand. "Die Abwanderung konnte damit zumindest gestoppt werden", meint Wolfgang Stündl, Geschäftsführer der Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau im Gespräch mit der
"Wiener Zeitung". Die 1994 eröffnete Therme wurde um 230 Mill. Schilling ausgebaut und vor wenigen Wochen wiedereröffnet. Im vergangenen Jahr wurden 190.000 Gäste gezählt. "In zwei Jahren
wollen wir diese Zahl verdoppeln", zeigt sich Stündl zuversichtlich.
Sowohl Ruhesuchende als auch Erlebnishungrige sollen sich in der Therme wohlfühlen. Wellness "aktiv" und "passiv" also. Die mit 111 m längste Indoor-Rutsche Österreichs erfreut natürlich
insbesondere die aktiven Besucher, und ist nicht nur für Kinder gedacht. Diese und ihre Eltern sind die Hauptzielgruppe.
Das spezifische Angebot für Babies und Kleinkinder ("X-Small") kommt gut an. Stündl will aber noch "viel mehr Kindereinrichtungen" und eventuell einen Golfplatz.
Übernachten kann man derzeit bereits in vier rund um die Therme gelegenen Hotels und in Privatzimmern in der Umgebung.