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Jüngst war es Petra in Österreich.
Jetzt droht Sabine in Deutschland.
Nun kenne ich zwar eine Petra, die ein echter Wirbelwind ist, aber von einem zerstörerischen Sturmtief ist sie meilenweit entfernt.
Jede Wette, dass es mit den Sabines ebenso ist und auch mit den Evas, den Gabrieles, den Karins und so weiter.
Bei jedem Unwetter, das unter weiblichem Namen firmiert, meint man, das Macho-Kichern jener US-amerikanischen Meteorologen zu hören, die irgendwann während des Zweiten Weltkriegs auf die glorreiche Idee kamen, Hurrikans Frauennamen zu verpassen. Jennie hat das Steak anbrennen lassen - ein Unwetter namens Jennie war geboren. Und dass Lucie nicht ordentlich aufgeräumt hat, verdient gleichermaßen eine Strafe. War das ein Spaß!
Mittlerweile kommen auch Männer ins wetterlaunige Spiel. Aber muss das bis in alle Ewigkeit so weitergehen mit Namen, die Du und ich tragen können? Wieso nicht zerstörerische Kräfte nach zerstörerischen Kräften benennen? Ein Sturmtief könnte Attila heißen, ein anderes Caesar, Hannibal oder Napoleon. Die Geschichte ist voller Gestalten, die Länder und Nationen verwüstet haben. Sogar Frauen waren darunter. Und ein Unwetter namens Ranavalona hat jedenfalls mehr Sinn als eines namens Petra oder Sabine.
Andererseits: Das jüngste Hoch über Deutschland heißt Frank. Das freut den Mann. Frank lächelt sonnig, Sabine droht mit Sturm und Regen. Mann nennt das ausgleichende Gerechtigkeit für die Emanzipation.