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"Strategen" als Käufer im Visier. | Bawag will sich Minderheit behalten. | Wien. Ein österreichisches Kulturjuwel, die Wiener Klaviermanufaktur Bösendorfer, steht wieder zum Verkauf. Vor wenigen Tagen hat die Bawag unter ihrem neuen Eigentümer, dem amerikanischen Finanzinvestor Cerberus, die Käufersuche für ihre nach wie vor defizitäre Tochter gestartet.
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"Wie geplant hat die Bawag den im Vorjahr unterbrochenen Verkaufsprozess nun wieder aufgenommen", sagte Bösendorfer-Chef Alfred Zellinger der "Wiener Zeitung". Laut Zellinger soll Bösendorfer noch heuer unter die Haube gebracht werden. Das sei das Ziel, Zeitdruck gebe es aber keinen.
Abgewickelt wird der Verkauf von der Mergers & Akquisitions-Abteilung der Bawag.
Im Vorjahr flatterten der Bank 18 unverbindliche Angebote auf den Tisch. Zellinger: "Mit den früheren Bietern wird gerade Kontakt aufgenommen."
Zu diesem Interessentenkreis sollen etwa der japanische Klavierriese Yamaha und das oberösterreichische Klavierhaus Weinberger gehören. Inzwischen sind weitere Interessenten dazu gekommen - Zellinger spricht von einer Handvoll.
Geplant ist, einen strategischen Partner hereinzunehmen, der den maroden Betrieb wieder auf gesunde Beine stellt. "Bedingung ist aber, dass die Produktion in in Österreich bleibt", betont Zellinger. Die Bawag selbst will bei Bösendorfer künftig einen Minderheitsanteil behalten.
Beim Managen der traditionsreichen Klavier-Fabrik hat die Bank bisher keine glückliche Hand gezeigt. Die jetzigen Verkaufspläne sind demnach das Eingeständnis einer verfehlten Geschäftspolitik. Die Bawag hat Bösendorfer zur Jahreswende 2001/02 vom US-Konzern Kimball für stolze 25 Mio. Dollar übernommen.