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Bösendorfer-Verkauf geht wieder in die Verlängerung

Von Karl Leban

Wirtschaft
Der Verkauf - eine endlose Geschichte? Foto: Bösendorfer

Bawag vertagt die Entscheidung zum zweiten Mal binnen einer Woche. | Wien. Die Bawag macht es weiter spannend. Beim Verkauf der Wiener Klaviermanufaktur Bösendorfer ist bereits seit einer Woche eine Entscheidung zum Greifen nahe. Allein, was nach wie vor fehlt, ist der Schlussakkord.


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Im Finale um Bösendorfer pokern Yamaha, der Klavier-Riese aus Japan, sowie eine österreichische Gruppe um das Wiener Klavierhaus Brodmann Pianos, das mit EK-Fin, einem Mittelstandsfonds der Bank Austria, einen potenten Geldgeber an Bord hat.

Wer den Zuschlag erhält, ließ die Bawag am Dienstag abermals offen - zum zweiten Mal innerhalb einer Woche und einmal mehr zum Leidwesen der rund 180 Bösendorfer-Beschäftigten.

Aus dem Bawag-Konzern hatte es gestern in den Mittagsstunden zunächst geheißen: "Mit größter Wahrscheinlichkeit gibt es heute eine Einigung, wir sind in den Endzügen." Wie bereits vor einer Woche kam es wenige Stunden später wieder anders. Ohne Angabe von Gründen hieß es dann lediglich: "Es wird auch heute keine Einigung geben." Damit ist gleichzeitig ein für Mittwoch geplantes Pressegespräch - in der Bösendorfer-Zentrale - geplatzt.

Vergebliches Warten

Bei Bösendorfer selbst war der Sekt am Dienstag bereits eingekühlt, und auch die Brötchen waren schon vorbereitet. Über die Gründe, warum die Bawag ihre Verkaufsentscheidung nochmals aufgeschoben hat, lässt sich nur spekulieren. Denkbar ist, dass beide Finalisten versuchen, einander zu überbieten. Dass urplötzlich ein bisher unbekannter dritter Bieter noch aufgetaucht ist, wäre ebenfalls möglich.

Die Bösendorfer-Mitarbeiter tragen ihre bange Frage "Was passiert mit uns?" indes immer lauter an die Bawag-Spitze heran. Bei ihnen liegen mittlerweile die Nerven blank: "Was ist da los?" Die Bawag hüllt sich jedoch in Schweigen.