Mit einem Triumph für die ÖVP und LH Herbert Sausgruber und einem bösen Erwachen für die FPÖ endeten am Sonntag die Vorarlberger Landtagswahlen. Letzteres birgt auch das Potenzial für bundespolitische Folgen, da mit dem Absturz der FPÖ in "seinem" Bundesland der Profilierungsdruck auf Vizekanzler Hubert Gorbach wohl zunehmen wird. Nachdenklich stimmt auch die Wahlbeteiligung von nur mehr 60,6 Prozent.
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Das Wählervotum ist nicht zuletzt für Gorbach ein persönlicher Rückschlag, hatte sich dieser doch persönlich stark im Wahlkampf engagiert. Nach geschlagener Schlacht meinte er, der noch vor fünf Jahren als strahlender Sieger gefeiert wurde, er hätte ein solches "Ergebnis nicht einmal befürchtet". Damit misslang auch der erhoffte Gegenbeweis, dass nur Kärntens LH Jörg Haider den Freiheitlichen wieder zu Siegen verhelfen könne.
Ungetrübte Jubelstimmung dagegen bei der Kanzlerpartei ÖVP, wenngleich in Wien wie Bregenz unbestritten blieb, dass es sich beim Erfolg um einen persönlichen des Landeshauptmanns gehandelt habe. Bereits morgen will Sausgruber die ersten Gespräche mit der zweitplatzierten SPÖ über die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit aufnehmen.
Ausnahmslos fröhliche Gesichter zeigten naturgemäß auch SPÖ und Grüne. Zwar blieben beide Parteien bei näherer Betrachtung hinter den eigenen Erwartungen, dies umso mehr, wenn man den tiefen Fall der FPÖ in Rechnung stellt.
Und an Bewerbern für den freien Platz in der Landesregierung dürfte kein Mangel herrschen. Sowohl SPÖ, wie auch der bisherige Regierungspartner FPÖ und die Grünen haben bereits in mehr oder minder deutlichen Worten ihre Bereitschaft zur Mitarbeit kund getan. Man darf gespannt sein, ob die Vorarlberger VP Lust auf Neues verspürt.