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Boxpartner für Manager

Von Martin Sattler

Wirtschaft

Controller wollen interne Berater sein. | Das Ideal: Kritisch und standfest. | Wien. Vorbei die Zeiten, als das Finanzwesen in Unternehmen einen verstaubten Ruf hatte und an dessen Spitze farblose Buchhalter standen. Heute wird dieser Bereich von Controllern dominiert, die neben den klassischen Rechnungswesenkenntnissen auch Kommunikationsfähigkeit und Kreativität mitbringen.


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Das Bild des Controllers hat sich in den vergangenen Jahren daher stark geändert. "Früher waren das Kostenrechner, die den Blick immer in der Vergangenheit hatten. Heute sind sie Sparringspartner der Manager und sollen deren Vorstellungen kritisch hinterfragen", so Wolfgang Berger-Vogel, Vorsitzender des Internationalen Controller Vereins (ICV) und früherer Finanzvorstand der Österreichische Brau-Beteiligungs-AG. Moderne Führungskräfte seien heute nämlich selbst in der Lage, Kennziffern und Zahlen zu vergleichen. Der Controller diene daher besser als strategischer Denker, der Unternehmenspläne koordiniert, das Management bei der Umsetzung unterstützt und somit zu höherer Wirtschaftlichkeit beiträgt.

Eine Befragung des ICV unter seinen Mitgliedern bestätigt dieses Bild: So wird Controlling von rund 38 Prozent der Befragten als die analytische Überprüfung der Entscheidungen des Managements verstanden; und von 24 Prozent als Bereitstellung von Daten und Informationen. Daher sind für die Befragten auch die Fähigkeit zur kritischen Hinterfragung, Kommunikationsfähigkeit, Geschäftsverständnis und Rückgrat besonders notwendig für einen guten Controller.

Externe Berater als größte Konkurrenz

Dementsprechend selbstsicher auch das Rollenverständnis der befragten Controller: 73 Prozent wollen von ihren Chefs als interne Berater, 45 Prozent als ökonomisches Gewissen und nur zusammen 5 Prozent als Spürhunde und Erbsenzähler gesehen werden. Für 31 Prozent sind daher externe Unternehmensberater die größte Konkurrenz.

Gerade wegen ihres strategischen Wissens und ihres Überblicks über das Unternehmen spricht sich Berger-Vogel für mehr Controller in Aufsichtsratspositionen aus, da sie kritischer und weniger leicht hinters Licht zu führen seien als andere. Positiv bewertet er, dass immer mehr Finanzvorstände aus dem Controllingbereich kommen und damit besser zum Wachstum des Betriebes beitragen können als ehemalige "Erbsenzähler".

Der ICV hat 6000 Mitglieder und ist die größte Controllervereinigung in Europa. Sein Ziel ist vor allem die Verankerung des Controllings in den Betrieben sowie die Fokussierung auf zukünftige Trends.

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