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Brasilien: Rechte der Indigenen bestätigt

Von WZ Online

Politik

Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hat in einem entscheidendem Fall beschlossen, die Landrechte der Indigenen vor andere Interessen zu stellen. Stellvertreter der brasilianischen Indigenen bezeichneten die Entscheidung als einen großen Sieg.


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Der Gerichtsbeschluss bezieht sich auf das indigene Territorium Raposa- Serra do Sol ("Land des Fuchses und Berg der Sonne"), im nordöstlichen Bundesstaat Roraima an der Grenze zu Venezuela und Guayana. Einflussreicher Farmer hatte beim Obersten Gerichtshof beantragt die legale Anerkennung des Gebietes als indigenes Territoriums durch die brasilianische Regierung aufzuheben.

Der Oberste Gerichtshof hat nun das Recht der Indigenen auf dieses Land bestätigt. Das Land sei auf Grundlage der Verfassung abgegrenzt worden. Weiterhin stellten die Richter fest, dass diese Gebiete innerhalb der Grenzen Brasiliens keine Gefahr für die nationale Souveränität darstellen.

Dreißig Jahre lang hatten die fünf indigenen Völker von Raposa-Serra do Sol um die Rückgewinnung ihres angestammten Landes gekämpft. Nachdem das Gebiet als indigenes Land abgegrenzt wurde, weigerten sich die Farmer, die Gegend zu verlassen und versuchten, die Indigenen mit gewalt einzuschüchtern.

Im Mai dieses Jahres griffen Bewaffnete, angeheuert von einem der Farmer, eine Makuxi Gemeinde an. Sie warfen handgefertigte Bomben und schossen mit Sturmgewehren. Bei dem Angriff wurden zehn Indigene verwundet.

Die obersten Richter haben ebenfalls beschlossen, dass die Farmer Raposa- Serra do Sol verlassen müssen. Sie spezifizierten dabei aber nicht den Zeitpunkt. Dies soll bei der nächsten Sitzung im Februar 2009 nachgeholt werden.

(Quellen: Survival International, Pro Regenwald, Fondo Indigena, Wikipedia)