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Bregenz, Stadt der Teilzeit-Chefs

Von Christoph Irrgeher

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Vorab nörgeln gehört sich nicht. Schon gar nicht über einen Intendanten, der noch nicht seines Amtes waltet. Ob die Lösung, die die Bregenzer Festspiele nun für die nächsten Jahre getroffen haben, aber tatsächlich der Stein der Weisen ist, darf bezweifelt werden. Denn während Festspielpräsident Rhomberg gern fordert, der Intendant des hiesigen Festivals habe auch durch hinreichende Ländle-Präsenz zu glänzen, dürfte dies in den nächsten Sommern schwierig werden.


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2012? Dann ist noch David Pountney Intendant - zugleich aber auch an der Oper von Cardiff. 2013? Ebenso. 2014? Gibt es gar keinen Intendanten. Und 2015? Da übernimmt Roland Geyer das Ruder am Bodensee - vorläufig aber nur mit einem Arm, weil er bis 2016 noch Chef des Theaters an der Wien ist. Und am Bodensee wird sich Geyer erst akklimatisieren müssen. Denn mit dem Wiener Haus, dessen Stagione-Opernbetrieb reichlich subventioniert ist, haben die Bregenzer Festspiele wenig gemein: Stolze 75 Prozent des Budgets stammen aus Eigeneinnahmen; Cash-Cow ist die Opernproduktion am See.

Bleibt zu hoffen, dass sich Geyer angesichts seiner Festival-Vorgeschichte (Klangbogen, Osterklang) doch zügig einarbeitet. Und dass der (in Lokalmedien zuletzt recht reizbare) Vorarlberger Nationalstolz sich angesichts der nächsten Jahre nicht bald ungut meldet. Sonst könnten die Wogen am Bodensee rasch wieder sehr hochgehen.