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Breitband für ganz Europa

Von Franz Zauner

Europaarchiv

Breitband gilt als Indikator für technische Aufgeschlossenheit. Die meisten dieser Anschlüsse für schnelles Internet finden sich in Südkorea und Hongkong. Europa holt auf, aber manches bleibt noch zu tun: Franz Morak, dessen Staatssekretariat auch für E-Government zuständig ist, möchte "die Herzen der Politiker" für Herausforderungen wie diese wecken.


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Gemeinsam mit Viviane Reding, der EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, will Morak Europa im nächsten halben Jahr von Wien aus einen großen Schritt nach vorne machen lassen. Konferenzen wie "Trust in the Net" und "E-Government for all Europeans", die gestern und heute in Wien anberaumt waren, sollen zunächst den Experten helfen, ihr Wissen zu synchronisieren. Anfang März möchte Reding Internet-Provider und Filmschaffende zusammenbringen, um ein "Fernsehen ohne Grenzen" zu beflügeln.

"E-Inclusion" betitelt Reding ihr Anliegen, und "vier Mädchen der Kommission", neben ihr die Kommissarinnen für Wettbewerb, Regionen und Agrarpolitik, wollen bis zum Sommer ein paneuropäisches Konzept für einen "Internet-Zugang für alle" entwickeln. Die Kommissarin sieht all diese Initiativen als Teil ihres Master-Plans "E-2010", der nichts weniger zum Ziel hat, als öffentliche Services im Alltagsleben der Bürger zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen.

Dafür müssen freilich noch viele Services erfunden und bestehende verbessert werden. Die digitale Baustelle, welche die beiden Politiker gestern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz eröffneten, reicht vom Anschluss entlegener Regionen bis hin zu einer inhaltlichen Belebung bereits bestehender Dienste: So gibt es zwar in Österreich mit der Bürgercard ein funktionierendes Authentifizierungs-Tool, aber zu wenig Anwendungen, um Masseninteresse hervorzurufen.

Es sollten sich aber möglichst viele Amtswege "schnell und unbürokratisch" online erledigen lassen, sagte Morak. Reding nannte beispielhaft als künftigen Anwendungsbereich den Kontakt zwischen älteren Menschen und ihrem Arzt. Sie unterstrich, dass die Internet-Technologie für die Bürger da sein soll und nicht nur für Unternehmen.

Bei der Digitalisierung der Verwaltungsangelegenheiten liegt Österreich laut Morak schon jetzt europaweit im Spitzenfeld. Als besonders gelungene Beispiele präsentierte er Help und die elektronische Steuererklärung ("Finanz Online"), die mittlerweile von 900.000 Menschen in Anspruch genommen werde.