Zum Hauptinhalt springen

Briten nerven ihre Botschaften

Von WZ Online

Europaarchiv

Absurde Bürger-Anfragen treiben die britischen Botschaften weltweit zur Weißglut. Hilfsgesuche nach missglückten Brustvergrößerungen, Bitten um Marmeladen-Rezepte und verzweifelte Nachrichten von Eltern pubertierender Teenager seien nur einige der bizarren Anfragen, die urlaubende Briten in der Vergangenheit an die 261 Auslandsvertretungen gestellt haben, wie das Außenministerium in London mitteilte.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

"Hilfe! Ich habe mir die Brüste vergrößern lassen und ich mag die neue Größe nicht" - mit diesen Worten wandte sich laut Außenministerium eine Frau an eine britische Botschaft und bat um Hilfe. Ein anderer Brite rief im Italien-Urlaub die Botschaft seines Landes an, um sich zu erkundigen, wo er eine bestimmte italienische Schuh-Marke kaufen könne.

An das britische Konsulat im US-Bundesstaat Florida wandte sich eine Mutter mit der Bitte, ihrem kranken Sohn beim Kofferpacken zu helfen und ihn zum Flughafen zu bringen. Ein anderer Brite bat um konsularische Hilfe, um beim Marmelade-Einkochen das richtige Mischverhältnis von Zucker und Früchten zu finden.

Solche Anfragen seien "frustrierend, weil wir unsere Ressourcen für ernste Fälle benötigen", sagte die die im ostspanischen Ferienort Alicante stationierte britische Konsularbeamtin Juliet Maric, etwa wenn Briten im Ausland überfallen werden oder ihren Pass verloren haben.

"Unsere Botschaften geben keine Wetterberichte heraus und geben auch keine Tipps bei ungezogenen Kindern", sagte der zuständige Ressortleiter für Konsularangelegenheiten, Chris Bryant. Die Briten müssten verstehen, wann das Auswärtige Amt seinen Bürgern helfen könne - und wann nicht.