Nach Verkauf der A-Tec-Assets winken Gläubigern rund 40 Prozent Quote.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wien/Brixlegg. Die Abwicklung des Vermögens des insolventen A-Tec-Konzerns um Mirko Kovats läuft besser als geplant. A-Tec-Treuhänder Matthias Schmidt dürfte eine höhere Quote für die Gläubiger zustande bringen, als bisher angenommen wurde. Nach Angaben des KSV1870 liegt das Plansoll bei 30 bis 35 Prozent Quote. Doch unter dem Strich dürften letztendlich um die 40 Prozent herauskommen, das bestätigen Insider der "Wiener Zeitung". Interne Berechnungen des Treuhänder-Teams gibt es bereits, Schmidt selbst übt sich in Zurückhaltung, was eine Quoten-Voraussage betrifft. "Es ist gut gelaufen, wir haben sehr gut verwertet und mehr erzielt, als ich erwartet habe", sagt Schmidt zur "Wiener Zeitung". "Die 47 Prozent, die im Sanierungsplanverfahren angestrebt wurden, werden es nicht werden. Wir müssen noch steuerliche Themen abarbeiten, und es sind noch gewisse Dinge wie das Kraftwerk Voitsberg ausständig." Nachsatz. "Es ist noch ein bisschen zu früh, einen Schlussstrich zu ziehen."
Ursprünglich sollte A-Tec-Gründer Mirko Kovats im Zuge des Sanierungsverfahrens 47 Prozent für die Gläubiger aus den Abverkäufen lukrieren. Doch das Vorhaben, das über die eigens dafür gegründete Contor Industries laufen sollte, stellte sich nach dem Absprung eines angeblichen Investors aus Pakistan eher als eine Art Luftschloss heraus.
BWB bestätigt Genehmigung
Indes bestätigt Stefan Keznickl von der Bundeswettbewerbsbehörde der "Wiener Zeitung", dass der Verkauf der A-Tec-Tochter Montanwerke Brixlegg samt Nebengesellschaften an den Schweizer Rohstoffhändler Umcor genehmigt wurde. Damit steht dem sogenannten Closing des Deals nichts mehr im Wege. Mitte dieser Woche dürfte der Verkauf dem Vernehmen noch von Treuhänder Schmidt abgeschlossen werden. Zuvor hatte Schmidt die ATB Austria Antriebtechnik um 62 Millionen Euro an die chinesische Wolong verkauft, die Emco-Werke gingen um 37 Millionen Euro an die Kuhn Holding, und Brixlegg soll 80 bis 100 Millionen Euro in den Massetopf einspielen.
Gutachter prüft Verrechnung
Indes läuft bei der Staatsanwaltschaft Wien nach wie vor ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen Mirko Kovats, der laut früheren Stellungnahmen alle Vorwürfe bestreitet. Neben anderen hat vor allem A-Tec-Treuhänder Schmidt Sachverhaltsdarstellungen gegen Kovats eingebracht. Der Sachverständige Thomas Keppert muss sich nicht durch Berge beschlagnahmter Unterlagen wühlen, sondern muss zugleich prüfen, ob es zu Vermögensverschiebungen zur M.U.S.T. Privatstiftung von Kovats gekommen ist und die Verrechnungen eine wirtschaftliche Grundlage haben. Indes verlangt der A-Tec-Treuhänder von Kovats die Herausgabe eines Audi A6 und eines Audi A8. Schmidt: "Ich habe die Fahrzeuge noch nicht erhalten, das wird seine Konsequenzen haben." Mirko Kovats wollte diese Vorwürfe "nicht kommentieren".