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Hans-Joachim Maaz ist ein deutscher Psychologe. Sein liebstes Analyseobjekt ist Kanzlerin Angela Merkel. Er hat sie schon als Verkörperung von "wenig guter Mütterlichkeit" identifiziert und ihr beschieden, dass sie "von allen guten Geistern verlassen" sei. Das nur für alle, denen Maaz bis jetzt kein Begriff war. Das muss sich nun schleunigst ändern. Immerhin ist Maaz auf der Liste der 500 wichtigsten Intellektuellen gelandet.
Das Magazin "Cicero" hat dieses eklektische Ranking zusammengestellt. Auf Platz eins: Martin Walser. Er verwies Peter Sloterdijk (Zweiter) und Peter Handke (Dritter) auf Stockerlplätze. Als medaillenaffiner Österreicher kann man natürlich mit so einer Ausbeute nicht besonders zufrieden sein. Bitte, Bronze! Unterm Hermann Maier hätte es das nicht gegeben. Mit Demütigungen im schillernden Mantel des Feingeists ist es aber noch nicht getan: Elfriede Jelinek, immerhin Literaturnobelpreisträgerin, liegt nur auf Platz acht. Vor ihr hineingeschummelt hat sich Frauenrechtlerin Alice Schwarzer.
Nun ist es von "Cicero" durchaus löblich, eine doch recht bunte Schar an Denkern und Menschen, die auch in unseren wankelmütigen Zeiten Position beziehen, vor den Vorhang zu holen. Allein, die schiere Menge lässt doch auch den Wohlmeinendsten rasch ermüden. Warum nicht noch einmal 100 mehr, dann müsste man gar keine Auswahl mehr treffen, weil viel mehr Intellektuelle gibt es eh nicht. Andererseits, vielleicht spricht da nur der Neid jener, die es nicht einmal in die Top 500 geschafft haben. Noch unwichtiger als Hans-Joachim Maaz. Auf Platz 500.