Preissteigerungen unter 5 Prozent. | Mühlenindustrie: Kosten gestiegen. | Wien. Brot und Gebäck wird ab Herbst teurer - wie viel ist noch nicht klar. Allerdings sei der Preis für Brot "noch nie um mehr als fünf Prozent auf einmal" gestiegen, meint Heinz Hofmann, Bundesinnungsmeister der Bäcker in der Wirtschaftskammer. "Bei uns werden sich die Steigerungen maximal um die 1,5 bis 2,5 Prozent abspielen", sagt Gerhard Ströck, Geschäftsführer der Bäckerei Ströck, zur "Wiener Zeitung". "Abwarten" heißt es hingegen bei Ankerbrot. Definitiv könne erst in einigen Wochen gesagt werden, ob die Getreide- und Mehlpreise steigen werden. "Und dann warten wir noch die Kollektivvertragsverhandlungen ab", sagt Claudia Freitag, Pressesprecherin der Ankerbrot AG.
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Die heimische Mühlenindustrie spricht jedenfalls von "Preisanpassungen" von 10 bis 20 Prozent, die demnächst vorgenommen werden müssten. Die Gründe dafür seien vergleichsweise hohe Getreidepreise sowie gestiegene Kosten für Energie, Logistik, Treibstoff und Personal, heißt es vom Fachverband Nahrungs- und Genussmittelindustrie.
Die Getreidepreise wirken sich laut Franz Stefan Hautzinger, Vorsitzender des Fachbeirates für Getreide, kaum auf die Brotpreise aus. Denn der wertmäßige Rohstoffanteil sei vergleichsweise gering.
Dennoch: Getreide kostete heuer mehr als im vergangenen Jahr. "Zur Zeit ist der Markt auf Orientierung aus", sagte Hautzinger am Freitag vor Journalisten. Die Ernten seien noch nicht vollständig abgeschlossen, doch der Preis für eine Tonne Premium-Weizen sei an den Börsen schon jetzt um etwa 10 Euro gestiegen und liegt bei 140 Euro. Die Hitzeperiode im Juni und Juli sei für die gute Qualität des Getreides - mit Ausnahme von Roggen - verantwortlich. Mengenmäßig würde weniger geerntet, die Anbaufläche betrage in Österreich 580.000 Hektar, 3 Prozent weniger als 2005.
Die Nachfrage nach Qualitätsweizen sei da, sagte Hautzinger. Europaweit wird heuer mit niedrigeren Ernten gerechnet, und immer stärker sei Getreide für Biosprit gefragt.