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Duino. Als vor 230 bis 66 Millionen Jahren die Dinosaurier regierten, bestanden die Länder des Mittelmeers aus zahllosen, als Lebensraum für sie ungeeigneten Inseln. Dachte man. Archäologen der Universität Bologna haben das außergewöhnlich komplette, versteinerte Skelett eines Tethyshadros insularis präsentiert, das in der Villaggio del Pescatore im Bezirk Duino-Aurisina bei Triest gefunden wurde.
Unter dem Spitznamen "Bruno" beschreibt das Team das größte und vollständigste Dinosaurier-Skelett, das bisher in Italien entdeckt wurde. Zudem seien Überreste von bis zu elf weiteren Individuen gefunden worden, sowie Fossilien von Krokodilen, Fischen, Reptilien und Krustentieren. Insgesamt ergebe sich ein laut den Forschern einzigartiger Eindruck von einem uralten Ökosystem. Die Fossilien sind im Naturhistorischen Museum Triest zu sehen.
Im Fachmagazin "Scientific Reports" stellen die Forscher eine neue Theorie zur Evolution im Mittelmeer auf: Anhand eines früheren Fundes namens "Antonio" wurde die Fundstelle auf einer Insel im frühen Mittelmeer verortet, die nur für Zwerg-Dinosaurier ausreichend Platz bot. Jetzt aber zeige sich, dass "Antonio" ein junger und "Bruno" ein erwachsener Tethyshadros war, der vor 80 Millionen Jahren und damit um zehn Millionen Jahre früher lebte als angenommen. Somit müsse es Landbrücken gegeben haben, über die die riesigen Tiere schon damals auf die Inseln gelangten.(est)