In Österreich ist wieder ein BSE-Fall aufgetreten. Details wurden vom Gesundheitsministerium bis jetzt jedoch nicht bekannt gegeben. Die Diagnose war im Rahmen einer routinemäßigen Lebensmittelkontrolle in Wien gestellt worden.
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Österreichs erster und bisher einziger BSE-Fall war im Dezember 2001 - nahezu ein Jahr nach dem Beginn der flächendeckenden Schnelltests in Österreich - bekannt geworden. Es handelte sich um ein 70 Monate altes Fleckvieh. Zunächst war der falsche Hof gesperrt worden, da offenbar der Beschautierarzt die Proben vertauscht hatte. Der richtige betroffene Hof lag in Groß Höbarten im Waldviertel (NÖ), die Rinder dort wurden zehn Tage später getötet.
Die Aufdeckung des Falles von 2001 hatte zu einem Betrugsprozess gegen den Betreiber des Schlachthofes Martinsberg (Bezirk Zwettl) geführt. Dem Unternehmer wurde vorgeworfen, importiertes Fleisch aus Osteuropa umdeklariert und als österreichische Qualitätsware verkauft zu haben.
Im November 2002 wurde der Unternehmer wegen gewerbsmäßigen Betruges zu zwei Jahren Freiheitsstrafe - davon 16 Monate bedingt - verurteilt. Die Anklage hatte auf schweren gewerbsmäßigen Betrug gelautet. Da sich aber zahlreiche Kunden im Zeugenstand entgegen ihren ursprünglichen Aussagen nicht mehr getäuscht fühlten, gab der OGH (Oberster Gerichtshof in Wien) der Nichtigkeitsbeschwerde des Staatsanwaltes statt. Seit 2004 wird der Prozess in einer Neuauflage geführt und ist immer noch nicht beendet.