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Budget-Dilemma für Privatmuseen

Von Eva Stanzl

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Seit die Stadt Wien das Sigmund Freud Museum in | der Berggasse 19 im Jahr 2008 der Freud Stiftung geschenkt hat, besitzt Letztere zwar ein Gebäude im Wert von mehr als zwei Millionen Euro. Doch das Haus muss auch erhalten und demnächst modernisiert werden.


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Dafür will allerdings niemand zuständig sein. Denn die Bundeshauptstadt finanziert bereits den laufenden Museumsbetrieb. Das Kulturministerium erklärt sich für Umbauten von Privatmuseen nicht berufen. Und finanzkräftige Unternehmen sehen die wirklich großen Sponsoring-Summen besser im Sport angelegt als in der Kultur, da die steuerliche Förderung von Kunstsponsoring in Österreich keine Tradition hat. Dabei würde man doch meinen, dass Privat-Initiativen dieser Art vor dem Hintergrund von Spar-Budgets der öffentlichen Hand willkommen wären.

Dass sie das nicht sind, zeigt auch der Fall der Friedrich und Lillian Kiesler Stiftung, deren Basisbudget zusammen mit jenen der anderen außeruniversitären Forschungsinstitute im Herbst gestrichen wurde. Wäre es dabei geblieben, hätte die Stiftung zusperren müssen. Dann wäre der Nachlass des visionären austro-rumänischen Architekten in den Besitz des Bundes übergegangen. Dem waren aber die Lagergebühren für die Kunstwerke zu teuer. Daher lehnte er die Schenkung ab. Und macht lieber eine Ausnahme bei der Basisfinanzierung, die er im Fall Kiesler weiter zahlt.