Zum Hauptinhalt springen

Bundesliga-Reform lässt Fragen offen

Von Tamara Arthofer

Kommentare
Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Bundesliga-Präsident Hans Rinner spricht von "guten Beschlüssen, die uns sportlich, wirtschaftlich und infrastrukturell weiterbringen", Vorstand Christian Ebenbauer erwartet eine "zehnprozentige Steigerung, was Fan-Zuspruch und Einnahmen betrifft". Die Reform der Bundesliga ab 2018/19 kennt also - so suggerieren die Verantwortlichen - nur Gewinner. Tatsächlich bekommen die dann zwölf Vereine des Oberhauses einen Modus, der Spannung und Attraktivität für Fans und Geldgeber verspricht: Nach 22 Runden werden sie mit halbierten Punkten auf eine je sechs Teams umfassende Meister- und Qualifikationsgruppe aufgeteilt, in denen dann zehn weitere Runden ausgetragen werden. Der Sieger des oberen Pools ist Meister und erhält wie sein Vize und der Cupsieger einen Europacup-Startplatz von aktuell vier; der Gewinner des unteren Pools hat auch noch die Chance darauf. Im Kampf darum müsste er sich zuerst gegen den Vierten der oberen Gruppe und dann in Hin- und Rückspiel auch gegen den Dritten durchsetzen. Klingt kompliziert, ist aber zumindest geeignet, für Spannung in beiden Gruppen zu sorgen.

Alles Unklarheiten ausgeräumt also? Nunja, im Oberhaus vielleicht. Das war aber ohnehin nicht das Problem. Vielmehr waren es die Schwierigkeiten in der zweiten Leistungsklasse und darunter. Zwar werden die finanziellen Herausforderungen in der dann semiprofessionell geführten und 16 Teams umfassenden zweiten Liga geringer, doch ob das die TV-Sender und Sponsoren rasend interessiert, bleibt abzwarten, ebenso wie die Termine angesetzt werden (in einer Halbamateurliga eine wichtige Frage) und was mit den Akademie-Abgängern passiert, für die es keinen Platz im heimischen Profifußball gibt. Bei allem Jubel also: Nur Gewinner, das wird’s nicht spielen.