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Ein Laptop mit E-Card-Zugang soll Amtswege erleichtern. | 10.000 nutzten bisher die E-Card auch als Bürgerkarte. | Wien. Einen Reisepass oder den Meldezettel beantragen, seinen Steuerausgleich erledigen und das von zu Hause aus oder von unterwegs - per Internet. Viele Österreicher wüssten noch zu wenig darüber Bescheid, dass Amtswege schnell und einfach auch online funktionieren, sagte Heidrun Silhavy, Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik, am Donnerstag vor Journalisten. Gleichzeitig sei in der Bevölkerung noch zu wenig bekannt, dass man die E-Card als Bürgerkarte verwenden kann. Silhavys Wunsch: "Die Technologie muss näher zum Bürger." Forcieren soll das ab 2. September das erste österreichische Bürger-Notebook, das dann zum Preis von 699 Euro im Elektrohandel erhältlich sein wird.
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Wer schon bisher seinen Steuerausgleich online abwickelt, macht dies üblicherweise über die Homepage Finanz Online. Möglich ist dies auch über die E-Card, seit Jahresbeginn haben 10.000 Österreicher auf diese Art ihren Steuerausgleich gemacht. Dazu ist es erforderlich, ein externes Kartenlesegerät zu kaufen und sich dann die entsprechende Software aus dem Internet herunterzuladen. "Dieser doch etwas aufwendige Prozess kann viele vom E-Government abschrecken", vermutet Christian Rupp, Sprecher der Plattform Digitales Österreich des Bundeskanzleramts.
Um das Procedere zu vereinfachen, entwickelte man daher gemeinsam mit dem Computerhersteller Fujitsu Siemens ein Bürger-Notebook. "Beim Bürger-Notebook ist das Kartenlesegerät bereits integriert und die Software vorinstalliert", erklärt Wolfgang Horak, Chef von Fujitsu Siemens. Weitere PC-Hersteller könnten diesem Beispiel folgen, hofft Rupp.
Ausweis für das Internet
Mit der Bürgerkarte besitzen sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen eine Art Ausweis für das Internet. Für die Nutzung der Bürgerkarte wird ein Chip benötigt, auf dem das Signatur-Zertifikat gespeichert ist. Dafür können bereits vorhandene Karten wie die Bankomatkarte, ein Studenten- oder Schülerausweis sowie die E-Card benutzt werden. Mittels Signatur ist es möglich, die Identität des Users festzustellen und elektronisch eine rechtskräftige Unterschrift zu tätigen.
Damit lassen sich Behördenwege rund um die Uhr abwickeln, aber auch Daten abfragen. Horak schildert die Vorgehensweise: "Nach dem Einführen der Bürgerkarte in den Laptop und dem Eingeben persönlicher Pin-Codes kann der gewünschte Arbeitsschritt gewählt werden."
Beispiele sind das Anfordern der Meldebestätigung, die Antragstellung auf Studienbeihilfe oder eben die Arbeitnehmerveranlagung. Jeder Dienstnehmer kann auch nachsehen, mit welchem Betrag er bei der Sozialversicherung angemeldet ist. Für die Plattform Digitales Österreich ist das Bürger-Notebook ein weiterer "europaweit einzigartiger" Schritt in Richtung Informationsgesellschaft.
Sparen in Verwaltung
Bis Ende des Jahres wünscht sich Rupp, dass rund 100.000 Österreicher von der Bürgerkarte Gebrauch machen. Denn damit sei nicht nur eine Erleichterung für die Bürger verbunden, sondern auch eine Vereinfachung in der Öffentlichen Verwaltung.