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Bürgermeisterwahl in Mailand wird spannend

Von Rainer Mayerhofer

Politik

Mailand - Zwar hatte auch der amtierende Bürgermeister Mailands Gabriele Albertini von der oppositionellen Forza Italia Silvio Berlusconis einige Schwierigkeiten zu überwinden, um seine Vorstellungen für eine Wiederkandidatur durchzubringen, noch schwieriger war die Lage für die Regierungskoalition Ulivo. Aus ihrem Lager treten gleich drei Kandidaten für das Bürgermeisteramt an.


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Der offizielle Ulivo-Kandidat ist der katholische Gewerkschafter Sandro Antoniazzi, dem auch die altkommunistische Rifondazione comunista ihren Segen gab. Für die Grünen kandidiert die Umweltaktivistin Milly Moratti, deren Ehemann Massimo, Erdölmagnat und Präsident des Fußballvereins Inter Mailand auch als Ulivo-Kandidat zur Diskussion stand.

Und schließlich geht auch der Korruptionsbekämpfer Antonio Di Pietro, vor kurzem noch in der Toskana im Senatswahlkampf erfolgreich für die Ulivo-Koalition mit seiner vor einem Jahr gegründeten Bewegung "Italia dei valori" (Italien der Werte) ins Rennen.

Der eigenwillige Di Pietro konnte die Ulivo-Bewegung nicht hinter sich vereinigen. Dieser standen mehrere Kandidaten zur Verfügung. u. a. der ehemalige Fußballstar Gianni Rivera - einst Abgeordneter der Christdemokraten und nun Kandidat der Demokraten des EU-Präsidenten Romano Prodi -, der Theatermann und Literaturnobelpreisträger Dario Fo und der Rektor an der Fakultät für politische Wissenschaften Alberto Martinelli, der in den Vorwahlen aber ebenso wie Rivera durchfiel.

Alle haben sich zum Ziel gesetzt, Albertini zu stürzen, der vor vier Jahren den von der Lega Nord Umberto Bossis gestellten Bürgermeister beerbt hatte. Die Lega Nord ist diesmal ein Listenbündnis mit Berlusconi eingegangen.

Rasch entschieden hat sich die Ulivo-Koalition hingegen in Turin, wo ihr beliebter Kandidat Domenico Carpanini erst 47-jährig bei der ersten Wahlkampfkonfrontation mit seinem Herausforderer von Berlusconis Pol, Roberto Rosso einem Gehirnschlag erlegen ist. Sergio Chiamparino, Abgeordneter des liberalen Flügels der regierenden Linksdemokraten wird für seinen verstorbenen Parteifreund einspringen. Als möglicher Kandidat war auch Justizminister Piero Fassino genannt worden, der aber auch für das Amt des Vizepremiers im Fall des Wahlsieges von Francesco Rutelli nominiert ist.