"Amtsmanager 2006" verliehen. | Großer Beitrag zur Entbürokratisierung. | Wien. "Do not talk about it. Do it." Walter Barfuß, heimischer Wettbewerbshüter und Juryvorsitzender beim Amtsmanager 2006, bringt das Ziel des Bewerbes auf den Punkt. "Gute Verwaltungsprojekte bedürfen keiner komplizierten Gesetze. Um erfolgreich zu sein, reichen Fleiß und Kreativität, wie die Einreichungen zeigen", so Barfuß.
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Zum neunten Mal hat die Wirtschaftskammer Österreich am Dienstag erfolgreiche "Amtsmanager" für innovative Projekte in der Verwaltung ausgezeichnet. Hinter den 160 eingereichten Projekten steht ein großer Kreis von 370 Personen (aus Österreich und dem angrenzenden Ausland), die über hierarchische Ebenen und Verwaltungsgrenzen hinweg neue Initiativen für eine bürgernahe, schlanke, effiziente und transparente Verwaltung gesetzt haben. Für Vizekanzler Hubert Gorbach leisten die eingereichten Projekte einen wichtigen Beitrag zu einem der größten Anliegen der Regierung, der Entbürokratisierung und Deregulierung der Verwaltung.
Mit dem Bewerb wird daher versucht, einerseits die heimische Verwaltung effizienter zu gestalten und andererseits die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sowie interessierte Privatpersonen in diesen Modernisierungsprozess einzubinden, also Phantasie mit Kompetenz zu verbinden. Eingereicht werden konnten bereits umgesetzte Konzepte aus den Bereichen Umweltschutz, Verkehrsverwaltung, Anlagengenehmigung, E-Government und kommunales Verwaltungsmanagement.
E-Government-Projekte dominieren
Im Mittelpunkt der meisten Ideen stand allerdings die Nutzung moderner Kommunikationstechnologien. Bereits jedes dritte Projekt ist in die Kategorie E-Government einzuordnen. So auch die Gewinner-Idee der Österreichischen Notariatskammer in Zusammenarbeit mit dem Justizministerium: Das elektronische Urkundenarchiv cyberDoc der Kammer macht es möglich, Urkunden in digitaler Form den Firmen- und Grundbuchsgerichten zur Verfügung zu stellen. Der Benutzer-Zugriff auf die digitale Urkundensammlung erfolgt somit wesentlich schneller und einfacher. Außerdem entfallen in den Kanzleien Papier-, Porto- und Bearbeitungskosten. In der Kategorie kommunales Verwaltungsmanagement konnte das Kremsmünster Bürgerportal die Jury für sich überzeugen: Hier können Verwaltungswege online abgewickelt werden. Außerdem bietet Kremsmünster als erste heimische Gemeinde die elektronische und papierlose Rechnungslegung. Durch deren Einsatz können die Bürger mittels Internet-Banking-Software den Zahlschein vorausfüllen und nach manueller Eingabe des TAN die Überweisung zum Wunschtermin durchführen lassen: kein Papier, kein umständliches Ausfüllen, gesetzeskonform, benutzerfreundlich und auch datenschutzkonform. Bereits zwölf Prozent der Haushalte verwendet diese vereinfachte Verrechnungsmethode im Zahlungsverkehr mit der Gemeinde.
Oberösterreicher am fleißigsten
33 der 160 Einreichungen kamen aus Oberösterreich, das damit das fleißigste Bundesland war. Niederösterreich und Kärnten folgen mit 24 bzw. 23 Projekten. Nach Institutionen gegliedert wurden die meisten Nominierungen von Ämtern der Landesregierungen (nämlich 41) eingebracht, 15 von Bezirkshauptmannschaften sowie 16 von Privatpersonen oder Stellen aus dem Ausland.