Mehr Freiraum für Meisterstrategen Karl Rove. | Washington. (afp) So groß ist sein Einfluss auf den US-Präsidenten, dass er den Beinamen "Bushs Hirn" trägt. Umso überraschender kam am Mittwoch die Ankündigung, dass auch Top-Berater Karl Rove von dem Personalumbau im Weißen Haus betroffen ist. Zwar behält er seinen Posten als Vize-Stabschef, für die tagtägliche Arbeit an den innenpolitischen Themen ist er aber nicht mehr zuständig.
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Doch auch wenn die oppositionellen Demokraten von einer "Degradierung" sprachen, ist dies kaum die wahre Absicht. Präsident George W. Bush will vielmehr, dass sich sein Intimus wieder auf das konzentriert, was er am besten kann: Wahlerfolge organisieren. Rove soll sich um die Kampagne für die Kongresswahl im November kümmern.
Dem 55-Jährigen wird nachgesagt, die Karriere seines Chefs mit nicht immer feinen Methoden befördert zu haben. So verlor John McCain im Jahr 2000 das Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur gegen Bush, nachdem er mit Gerüchten zu kämpfen hatte, in vietnamesischer Gefangenschaft Hochverrat begangen und ein Kind von einer Prostituierten zu haben.
Rove wird von seinen Gegnern aber nicht nur gefürchtet, sondern auch bewundert - als Detailbesessener, der jeden Aspekt einer Kampagne durchplant. Insofern ist seine neue Aufgabenbeschreibung für die Demokraten alles andere als Grund zur Schadenfreude: Sie müssen fürchten, dass der Wahlkampf der Republikaner unter seiner Regie an Härte und Präzision gewinnt.