SPÖ profitiert von Zersplitterung des dritten Lagers. | Klagenfurt. Das Rennen ist noch nicht gelaufen, sondern offener denn je. In Kärnten dürfte es nach der Neukonstituierung des BZÖ weiter spannend bleiben. In einer Umfrage liegen die Orangen voran. 23 Prozent der Kärntner Wähler wurden derzeit bei einer Landtagswahl der Partei um Josef Bucher ihre Stimme geben. | Der Totentanz ist abgesagt
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die abgespaltene und zur FPÖ zurückgekehrte FPK von Uwe Scheuch dürfte nur mit 19 Prozent rechnen. Das geht aus einer Umfrage des Gallup-Institutes im Auftrag der Tageszeitung "Österreich" hervor. Wahlsieger wäre allerdings die SPÖ, die Roten würden auf 25 Prozent kommen, bei der vergangenen Landtagswahl waren es knapp 29 Prozent gewesen.
Neben BZÖ und FPK würde auch die dritte Gruppe aus dem tief gespaltenen freiheitlichen Lager - die Kärntner FPÖ um Harald Jannach - in den Landtag einziehen. Die Umfrage sieht die Blauen bei acht Prozent, ein Wert, den auch die Grünen derzeit erreichen würden.
Für den kleinen Kärnten Koalitionspartner, die ÖVP, ist derzeit Stagnation auf tiefem Niveau angesagt. Die Schwarzen würden gerade 15 Prozent erreichen, bei der letzten Landtagswahl im März 2009 waren es knapp 17 Prozent gewesen.
Um Verwirrung bei den Wählern des dritten Lagers in Kärnten zu vermeiden, wurden von Gallup nicht nur Parteiennamen, sondern auch ihre politischen Vertreter abgefragt. Die Frage lautete also: Wählen sie FPK mit Gerhard Dörfler und Uwe Scheuch, BZÖ mit Josef Bucher und Stefan Petzner, FPÖ mit Harald Jannach?
Bemerkenswert ist in jedem Fall, dass das gesamte freiheitliche Lage einen Stimmenanteil von rund 50 Prozent erreichen würde. Wahlsieger wären trotz Verlusten die Roten, die derzeit in heftigen internen Debatten um eine neue Obmannfigur verstrickt sind. Rasche Neuwahlen in Kärnten sind allerdings mehr als unwahrscheinlich, ohne die Stimmen der FPK im Landtag ist mit der notwendigen Zweidrittel-Mehrheit nicht zu rechnen. Turnusmäßig steht der nächste Urnengang im Jahr 2014 an.
Gallup hat die Kärntner auch zu ihrer Meinung nach der Verantwortung bei dem Debakel rund um die ehemalige Landesbank Hypo Group Alpe Adria gefragt. 58 Prozent der Befragten nannten die ehemaligen Bankchefs Wolfgang Kulterer und Tilo Berlin. 46 Prozent orten die Verantwortung auch beim ehemaligen Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ). (APA, red)