Stefan Petzner, laut Eigenaussage "Lebensmensch" Jörg Haiders, ist zurückgetreten, ehe er gewählt wurde. Nach dem Tod Haiders war er eigentlich als Parteichef des BZÖ vorgesehen gewesen. Nun führt Herbert Scheibner als "Überganglösung" bis zum Parteitag im April die Geschäfte. Petzer will jedoch nicht "abmontiert" worden sein.
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Petzner war nach dem Tod des Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider als designierter Parteichef eingesetzt worden und sollte auch Klubobmann werden. Haiders früherer Pressesprecher zog sich in der Folge allerdings mit äußerst emotionalen Medienauftritten, in denen er ausführlich über seine private Beziehung zu Haider sprach, parteiinternen Unmut zu. Klubchef wurde der Kärntner Josef Bucher - auf ausdrücklichen Wunsch Petzners, wie es damals hieß. Am Mittwoch trat Petzner von der Parteispitze zurück. Druck aus der Partei will er nicht verspürt haben: "Ich wurde nicht abmontiert."
Der gebürtige Steirer Petzner soll sich nun wieder auf seine Rolle als Wahlkampfleiter für die Kärntner Landtags- und Gemeinderatswahl im März konzentrieren. Die Entscheidung dafür habe er endgültig getroffen, als man in den vergangenen Wochen mit Scheuch in den Bezirken unterwegs war, sagte Petzner.
Wer das Bundes-BZÖ auf Dauer führen soll, wird erst nach der Kärntner Landtagswahl entschieden - voraussichtlich bei einem Bundeskonvent im April. "Bis dorthin habe ich alle Befugnisse eines Obmannes", sagte Scheibner im Gespräch mit der APA nach seiner Wahl im Bundesvorstand. Zumindest bis zum Parteitag bleibt Petzner außerdem stellvertretender BZÖ-Obmann.
Als aussichtsreichste Kandidaten für den Parteitag gelten vorerst Bucher und Scheuch, womit das BZÖ auch auf Bundesebene wieder von einem angehörigen der starken Kärntner Landesgruppe angeführt würde. Scheuch und Petzner wollen am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt über die weitere Vorgehensweise berichten.